Der Platz in der Sonne? „Nix für Preißn“

Der weißblaue Himmel gehört den Bayern. Das ist unumstritten. Doch jetzt scheint der mallorquinische Handtuch-Krieg auf Bayerns Biergärten übergegangen zu sein: Der Platz in der Sonne ist reserviert – nur nicht für Preißn.

Gesehen und aufgegabelt in München: Dieser Liegestuhl ist reserviert – nur nicht für Preißn.

Die schönste Zeit des Jahres beginnt. Da wäre es doch furchtbar, wenn der Platz in der Sonne nicht reserviert wäre. Der typisch deutsche Liegen-Besetzer braucht eben Planungssicherheit. Dieses Phänomen hat sich wohl die Schörghuber-Gruppe zu eigen gemacht. Deren Marketing-Abteilung hatte eine Idee: Preussen müssen in Bayerns Biergärten draußen bleiben. Der Liegestuhl unter dem weißblauen Himmel? Reserviert.

In gelber Schrift ziert der Slogan „Do is bsetzt“ den grünen Liegestuhl-Stoff in einem Münchner Biergarten. Irgendwo ist zu lesen: „Nix für Preißn“. Das Hacker-Pschorr-Team liefert auf Nachfrage die Hintergründe: Die Liegestühle stammen aus einer Kampagne aus dem vergangenen Jahr, die – so räumt man ein – polarisiert hätte.

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Auf keinen Fall aber habe man jemanden ausgrenzen wollen, so heißt es. Der Stempel „Nix für Preißn“ hätte sich auf den anderen Spruch auf dem Liegestuhl „Do is bsetzt“ bezogen. Weiter heißt es:

So direkt wie Bayern manchmal sind, können bayerische Begriffe und Sprechweisen für Nicht-Bayern eine ganz schöne Herausforderung sein. Denn was liebevoll oder scherzhaft gemeint ist, kann schon mal vor den Kopf stoßen. Deshalb gab es hinter dem Sternchen auch immer die hochdeutsche Übersetzung mit einem Augenzwinkern mit.

Kölner und Düsseldorfer, Piefkes und Ösis, Altbayern und Franken – überall gebe es mehr oder weniger liebevolle Frotzeleien. Das Hacker-Pschorr-Team (Anm. d. Red.: Hacker-Pschorr verleiht übrigens den “Stern der Gastlichkeit” – für herausragende Gastronomie-Erlebnisse) zitiert ein uraltes Sprichwort: “Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß, wie die heimliche Liebe zwischen Bayer und Preiß!” Und so sei das Ziel gewesen, nicht nur sprachliche Grenzen zu überwinden, sondern beispielsweise bei den Spezl-Touren in und um München neue und alte Traditionen kennenzulernen. Mittlerweile gibt es den Stempel nicht mehr, teilt man uns mit, aber der Tenor würde bleiben: bayerischer Spruch – augenzwinkernde Übersetzung.

Bei Markus Hoppe nachgefragt, ob er sich diesen Liegestuhl-Gag im Biergarten seiner Brauerei in Waakirchen vorstellen könne, antwortet er: “Danke für die Idee. In meinen eigenen Garten vielleicht schon, aber nicht im öffentlichen Biergarten. Wir wollen ja niemanden ausgrenzen. Unser Motto ist eher leben und leben lassen…” Außerdem stehe Hacker-Pschorr drauf, ergänzt er. Augenzwinkernd.

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