Begrüßungstafel zum Schulanfang 2016 in Gmund. / Archivbild
Für knapp 42.000 ABC-Schützen in Oberbayern beginnt heute die Schulzeit. Das sind rund 1.600 mehr als im Vorjahr. Trotz steigender Schülerzahlen seien alle Schulen zum neuen Schuljahr ausreichend mit Lehrkräften versorgt, sagt Oberbayerns Regierungspräsidentin Maria Els.
Insgesamt werden rund 371.000 Schülerinnen und Schüler im kommenden Schuljahr an öffentlichen und privaten Grundschulen, Mittelschulen, Förderschulen und beruflichen Schulen in Oberbayern unterrichtet. Etwa 164.200 Schülerinnen und Schüler besuchen davon die 719 Grundschulen, rund 65.700 Schülerinnen und Schüler die 291 Mittelschulen.
Zirka 23.400 Schülerinnen und Schüler gehen auf die 126 Förderschulen und ungefähr 118.000 Schülerinnen und Schüler besuchen die 387 beruflichen Schulen Oberbayerns. An den Grund-, Mittel-, und Förderschulen gibt es im Vergleich zum Vorjahr rund 3.500 Schülerinnen und Schüler mehr.
Der Startertipp aus Tegernsee
Das Tegernseer Gymnasium beispielsweise startet mit 623 Schülern in 17 Klassen ins neue Schuljahr, wie Oberstudiendirektor Werner Oberholzner auf Nachfrage mitteilt. „Es gibt drei 5. Klassen mit insgesamt 88 Schülern“. Natürlich seien diese Kinder heute besonders aufgeregt, wohingegen der Schulbeginn für die meisten Schüler ja nichts Neues sei.
Man tue zwar alles, „damit die Freude auch anhält“, aber „irgendwann ist der Reiz des Neuen natürlich auch vorbei“. Wichtig sei, dass die Schüler sich aufgehoben fühlen. „Das sollte hoffentlich länger andauern“. Den 5. Klassen stehen wie immer Tutoren zur Seite, fügt Oberholzner hinzu, also Schüler aus den 10. Klassen, die sich um die Neuen kümmern und ihnen gerade am Anfang helfen, sich zurechtzufinden. Später organisieren die Tutoren viele Aktivitäten.
Oberholzners Tipp zum Schuljahresbeginn: Die Schüler sollten sich nach den langen Ferien wieder richtig auf die Schule einlassen und neugierig auf das sein, was ihnen die Schule beibringt. Schließlich sei Bildung ja im weltweiten Vergleich auch ein Privileg. Und sie sollten sich im Laufe des Schuljahres auf jeden Fall Auszeiten nehmen. Für Spiel, Spaß und Sport. „Das brauchen wir alle“. Kontinuierliches und regelmäßiges Lernen sei dennoch unabdingbar.
Schulstart in Gmund
An der Gmunder Grundschule beginnt das neue Schuljahr mit zwei Schulklassen und insgesamt 39 Kindern. Ein Jahr zuvor waren es drei Klassen. Wie jedes Jahr werden die Schulanfänger mit ihren Begleitpersonen dort in der Turnhalle von Schulleiterin Gudrun Klotzsche und ihren Lehrkräften begrüßt.
Die Kinder der zweiten Klassen singen Begrüßungslieder. Anschließend marschieren die Kinder in die Klassenzimmer. Klotzsches Wunsch zum Schuljahresbeginn: „ Wir wollen gemeinsam auf einen freundlichen und respektvollen Umgang miteinander achten, unsere Neuankömmlinge an der Schule herzlich willkommen heißen und mit Offenheit in unsere Schulgemeinschaft aufnehmen“.
Im Trend: bunte Schulrucksäcke
Die Realschule Tegernseer Tal hat im Schuljahr 2018/19 rund 560 Schülerinnen und Schüler in insgesamt 26 Klassen bei 50 Lehrkräften, wie Schulleiter Tobias Schreiner mitteilt. Im Trend bei den Schülern: bunte Schulrucksäcke. 15 Lehrer seien neu an der Schule, sagt Schreiner. Sie beginnen heute ihren Dienst. Die Fünftklässler (insgesamt 120) verteilen sich auf fünf Klassen.
Neu in der fünften Klasse sei das Profil „Forscherklasse”, so der Schulleiter. 45 Schülerinnen und Schüler haben sich für dieses Modell entschieden. Damit wolle man bei den Kindern die Neugier und die Lust auf den Umgang mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen wecken. Die drei anderen fünften Klassen seien Chorklassen mit verstärktem Musikunterricht.
Neuer stellvertretender Schulleiter
Reiner Heumann, der bereits seit einigen Jahren als Mitarbeiter in der Schulleitung tätig war, sei außerdem zum weiteren Stellvertreter des Schulleiters befördert worden, berichtet Schreiner. Für Schreiner und seine Schüler wird es insbesondere Ende Oktober spannend, wenn der neue Haltepunkt in Betrieb genommen wird. „Da freuen wir uns drauf“, so Schreiner. Im Laufe des Schuljahres werden dann die Bauarbeiten für den Erweiterungsbau beginnen.
Schreiners Tipps zum Schuljahresbeginn: „Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass wir Erwachsenen uns mit schlauen Ratschlägen den Schülerinnen und Schülern gegenüber eher zurückhalten sollten. Trotzdem vielleicht zwei Tipps: Aufpassen lohnt sich, denn was man schon im Unterricht mitbekommen hat, muss man zu Hause nicht lernen. Und wenn dir etwas Sorge macht, dann such dir jemanden, mit dem du darüber reden kannst, denn eine geteilte Sorge ist nur noch halb so groß“.
Auch wenn im Schulalltag so manche Untiefen lauern, sagt Schreiner, so sehe man doch an den Zahlen der Schülerbefragungen, die regelmäßig durchgeführt werden, dass auch in den höheren Jahrgangsstufen die allermeisten Schülerinnen und Schüler im Grunde gerne zur Schule kommen.
Neue Lehrkräfte
Um die Unterrichtsversorgung gewährleisten zu können, wurden in Oberbayern an den Grund- und Mittelschulen insgesamt 1.681 Lehr-, Fach- und Förderlehrkräfte neu eingestellt, 758 davon sind aus Oberbayern und 743 aus anderen Regierungsbezirken. „Wir sind dankbar für die Lehrkräfte aus den anderen Regierungsbezirken und für die Unterstützung vieler Realschul- und Gymnasiallehrkräfte“, so Regierungspräsidentin Els.
An den Grund- und Mittelschulen sind zum Schuljahresbeginn 169 Deutschklassen eingerichtet worden. Neu ist, dass vier Stunden das Fach „Kulturelle Bildung und Werterziehung“ unterrichtet wird. In einer mehrstündigen „Sprach- und Lernpraxis“ sollen die Inhalte und Kompetenzen aller Fächer, insbesondere des Fachs Deutsch, vertieft werden.
Darüber hinaus gibt es vergleichbar dem Vorjahr Förderstunden Deutsch für die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in den Regelklassen (neue Bezeichnung DeutschPlus) sowie im Rahmen der Vorkurse für die Vorschulkinder in den Kindertagesstätten.
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