Der Schneider muss jetzt tapfer sein

Firat Yildiz aus Kreuth wollte aus seiner Änderungsschneiderei einen Kebap-Schnellimbiss machen. Die Gemeinde genehmigte das Vorhaben. Doch dann trat der Vermieter auf den Plan – und der war von dem Vorhaben gar nicht angetan.

Der Schneider Firat Yildiz darf weiter schneidern.

Es war der Gesprächsstoff, an dem die Änderung platzte. Gestern Abend traf sich Firat Yildiz (50) erstmals mit seinem Vermieter, um diesem seine Pläne für die von ihm geführte Änderungsschneiderei Modelist in Kreuth vorzustellen.

Ein Döner-Restaurant sollte es werden. Nicht, weil ihm Kebab lieber als Kleider sind, sondern weil ihm die Kunden ausbleiben, wie er kürzlich mit Bedauern in der Stimme sagte. Er habe viele kleine Aufträge, die sich auf Dauer aber nicht rentieren würden. Deshalb hatte er gemeinsam mit seinem älteren Bruder überlegt, aus der Schneiderei ein Restaurant zu machen, und stellte bei der Gemeinde einen entsprechenden Antrag.

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Keine Konzession, kein Kebap

Es sollte etwas ganz Besonderes werden. Ein gutes Konzept hatte er überlegt, zwei Vollzeitkräfte in petto. Die Gemeinde genehmigte seinen Antrag. Planungsrechtlich stand einer Nutzungsänderung des Innenraumes nichts im Wege.

Welch‘ Freude für den türkischen Schneider. Nur leider hatte er versäumt, seinen Vermieter vorher um Erlaubnis zu fragen. Und der war nicht angetan von der neuen Geschäftsidee. In seinen Räumen will er keine Gastronomie. Zumal es noch mehrere Gebäudeeigentümer gebe, mit deren Einverständnis nicht zu rechnen sei. Auch Parkplätze seien nicht vorhanden, geschweige denn Möglichkeiten für Toiletten.

Enttäuscht, aber frohen Mutes macht Firat Yildiz nun weiter wie bisher. Andere Pläne hat er nicht. Und wenn er nicht wieder irgendwelche Änderungen auf geistiger Ebene vornimmt, dann kann er seinen Kunden weiterhin ein guter Schneider sein.

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