Seit 2014 wütet in Gmund und Waakirchen ein “Bauern-Hasser”, wie die “Bild” den Siloschlitzer tätuliert. Etwa 300 Siloballen hat der Unbekannte bisher aufgeschlitzt. Auch der Gmunder Bio-Bauer Georg Westenrieder ist betroffen. Wie berichtet sind vor rund drei Wochen 112 Siloballen beschädigt worden.
„In diesem Jahr war es das erste Mal, 2015 war ich schon einmal dran“, sagt Westenrieder. Damals seien es mehr als 100 Ballen gewesen, die ihm zerschnitten wurden. Einen Jugendstreich schließt der Landwirt aus. „Bei einem Jugendlichen wären das eher komische Schnitte. Die an den Ballen sind aber brutal aufwendig aufgeschnitten.“
Wer schlitzt die Siloballen auf?
Westenrieder geht vielmehr von einem Neider aus. Seiner Meinung nach soll das in den Siloballen befindliche Futter kaputt gehen. Es wundert ihn allerdings, dass die Schnitte so auffällig sind, dass man sie sogar von der Straße aus sieht. Westenrieder ist nicht der einzig betroffene Landwirt.
Auch in Waakirchen sind Bauern Opfer des Siloschlitzers geworden. Jedes Jahr zur Hochsaison, wenn die Bauern ihr Stroh mit Folie einwickeln und auf ihren Wiesen lagern, schlägt der Unbekannte zu. 300 Ballen sind insgesamt schon zerfetzt worden.
700 Siloballen macht Westenrieder pro Jahr. Jeder Ballen werde mit 35 bis 40 Euro gehandelt, sagt er. 120 aufgeschlitzte Ballen bedeuten für ihn einen finanziellen Schaden in Höhe von 4.480 Euro. Und auch das Entsorgen der kaputten Folie kostet. Doch der wirkliche Schaden entstehe bei den Tieren, so Westenrieder.
Ein Täter in Verdacht
Das Futter werde durch die Folie absichtlich luftdicht verschlossen, damit es nicht schimmelt oder gärt. Durch die Schlitze werde das Stroh nun nass, verfault oder ergraut. Ein Schimmelbefall aber löse bei den Tieren Abgänge aus, führe zu Euterentzündungen oder Fußkrankheiten, sagt der Landwirt.
Die Polizei hat umfangreiche Spuren am Tatort gesichert. Sie geht davon aus, dass es sich immer um ein und denselben Täter handelt. Eine DNA-Analyse soll nun Hinweise geben. „Ein Ergebnis liegt allerdings noch nicht vor“, heißt es auf telefonische Nachfrage. Anhaltspunkte aus der Bevölkerung seien bei der Polizei bislang keine eingegangen.
Zwar haben die Bauern einen Verdacht, wer der Täter sein könnte, weiß Westenrieder, aber „jeder ist vorsichtig und sagt nichts“. „Wenn man den Falschen verdächtigt, kann man ihm ja nicht mehr gegenübertreten.“
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