In großen Scharen kehren sie in diesen Tagen aus ihren Winterquartieren zurück, die Stare, die inzwischen schon wieder fröhlich zwitschern und pfeifend in den Bäumen sitzen …
Dabei gehören die kleinen dunkel gefiederten Vögel mit den weißen Flecken zu den besonders sozialen Gesellen, die es lieben, dicht an dicht in kleinen Nistkästen in Baumwipfeln zu wohnen. Auffallend spektakulär sind vor allem ihre Flugkünste.
Familientrupp für Familientrupp findet sich für die saisonale Flugreise zusammen. Bis alle schließlich einen riesigen Schwarm bilden, der in halsbrecherisch anmutenden Manövern über den See saust, um sich in der Dämmerung auf dem ausgewählten Schlafplatz niederzulassen. Langgezogene Schilfufer wie am Tegernsee bieten den Staren dabei guten Schutz für die Nacht. Auch ihr waghalsiger Flug in wiegenden Wogen gibt ihnen weitere Sicherheit, Raubvögeln eine zielsichere Jagd zu erschweren. Vor allem aber lernen die Jungvögel sowohl geeignete Futterstellen zu finden, als auch ihre Fähigkeiten zu verfeinern, sich in der Gruppe zu bewegen, ohne eines der anderen Tiere zu berühren.
Verblüffend dabei ist, dass im Gegensatz zu manch anderen Zugvögeln der Schwarm der Stare nicht von einem ausgewählten Tier angeführt wird. Vielmehr achtet ein jeder Vogel auf seinen Nachbarn und nimmt Richtungsänderungen in seinen Flug mit auf. Erst die Summe der Einzelentscheidungen ergibt dann die faszinierende Choreografie des gesamten Schwarms. Ganz ähnlich, wie es auch bei uns Menschen auf jedes individuelle Verhalten ankommt, weil es letztendlich auch die anderen beeinflusst. Nicht alle und nicht immer direkt. Aber oft sind es die kleinen, bewusst sozialen Entscheidungen des Einzelnen, die die Gesamtrichtung mitbestimmt und verändert. Schwarmintelligenz im besten Sinne also!
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