„Die Fotos dokumentieren nicht nur die Anfänge der Fotografie, sondern auch das Leben im Tegernseer Tal.“ Ludwig Klitzsch (38), Foto-Fan und Eigentümer der Kreuther Klinik im Alpenpark hatte die Aufnahmen des Herzoglich Bayerischen Fotografen Joseph Reitmayer bei einem Landwirt im Keller entdeckt. 7.200 alte Fotoplatten aus den Jahren 1891 bis 1934 standen dort aufgereiht in einem zwei mal zwei Meter großen Regal.
Klitzsch kaufte die Sammlung, katalogisierte und digitalisierte sie und stellte sie im vergangenen Jahr in seiner Klinik aus. Die älteste Fotoplatte um das Jahr 1890 zeigt Reitmayers Töchter, Anni und Netti. Andere Aufnahmen zeigen idyllische Bootspartien, Fingerhakler oder Alm-Ausflügler.
Viele Portrait-Aufnahmen und Tegernseer Alltags-Szenen ergänzen die Fotografien. “Das sind einzigartige Zeitzeugnisse, ein Schatz der Vergangenheit“, so Klitzsch im vergangenen Jahr. Bis in die 1930er Jahre hatten andere Fotografen das riesige Bilderarchiv von Reitmayer ergänzt. Der arbeitete nur wenige Jahre als Hoffotograf und ertrank 1891 im Alter von nur 29 Jahren bei einem Bootsausflug auf dem Tegernsee.
Das Tal, wie es mal war …
Die Geschichte dahinter kann man sich nun in einer großen Ausstellung im Museum Tegernseer Tal anschauen. “Viele fleißige Hände waren daran beteiligt, dass wir die Sammlung nun in einem großen Rahmen präsentieren dürfen”, das betonte Birgit Halmbacher vom Tegernseer Museum bei der Eröffnung am vergangenen Samstag.
Dabei ist die Foto-Ausstellung nicht nur Joseph Reitmayer und seiner manigfaltigen Arbeit gewidmet. Sondern auch den Tal-Gemeinden, von denen interessante Motive entstanden sind. Motive, die das ursprüngliche Tegernseer Tal zeigen, so wie es vor 100 Jahren gewesen ist. Die Sonderausstellung geht noch bis zum 3. Oktober.
SOCIAL MEDIA SEITEN