Ein langer und schwerer Weg liegt hinter Peter Lex und den ehemaligen Mitgliedern des Arbeitskreises Verkehr. Knapp fünf Jahre kämpften die Mitglieder des Arbeitskreises um eine Verkehrsberuhigung. Das Ziel lautete damals wie heute: Tempo 30 in allen Wohngebieten in Rottach.
Die zehrenden Verhandlungen und Debatten mit den Gemeinderäten hinterließen ihre Spuren. Der Arbeitskreis wurde aufgelöst. Für Peter Lex ist dies aber noch lange kein Grund aufzugeben. Er gründete bereits am 12. Dezember zusammen mit Adolf Rosenschon eine „Bürgerinitiative für Verkehrsberuhigung und weniger Verkehrslärm in Rottach-Egern“.
Offener Brief soll Argumente der Gemeinderäte widerlegen
Gemeinsam mit sieben ehemaligen Arbeitskreis-Mitgliedern schilderte die junge Bürgerinitiative in einem Offenen Brief an die Gemeinde ihre Anliegen. In dem dreiseitigen Schreiben werden die Argumente gegen eine 30er-Zone der Gemeinde widerlegt.
Ein Streitpunkt, der in dem Offenen Brief angesprochen wird, handelt von einem Antrag, der im Juni 2014 vom ehemaligen „Arbeitskreis Verkehr“ eingereicht wurde. Man wirft der Gemeinde vor, den Antrag bei der Übergabe nicht an die Gemeinderäte verteilt zu haben. Außerdem beklagte der ehemalige Arbeitskreis, die Behandlung von Verkehrsfragen in einer nicht-öffentlichen Sitzung verstoße gegen die eigene Geschäftsordnung.
Bürgermeister Christian Köck widerlegt diesen Vorwurf und versichert, keine Papiere unterschlagen zu haben. Die Frage nach der Verkehrssicherheit in Rottach treibt aber auch die Verantwortlichen der Gemeinde um. Daher befasst sich der Gemeinderat im Rahmen einer Klausurtagung am 13. Januar mit dem Thema.
Wir werden uns eingehend mit dem Thema beschäftigen. Wir beziehen alle vorliegenden Papiere mit ein und werden diese auch prüfen. Die letztendliche Entscheidung, welche Vorkehrungen dann getroffen werden, soll in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung demokratisch abgestimmt werden.
Peter Lex von der Bürgerinitiative ist überzeugt, dass viele Rottacher Bürger für eine Geschwindigkeitsbegrenzung sind. Eine Unterschriftensammlung soll diese Ansicht bestätigen. „Wir haben alleine in zwei Rottacher Wohngebieten circa 90 Unterschriften der Rottacher Bürger gesammelt, und das auf engem Raum. Rechnet man das Ergebnis auf die Gesamtzahl der Anwohner hoch, so wären 95 Prozent der Bewohner für ein Tempolimit.“
Lex ist sich durchaus bewusst, dass es keine repräsentative Analyse ist, doch der Trend tendiere seiner Meinung nach zu mehr Verkehrssicherheit und weniger Lärm. Dass eine derartige Geschwindigkeitsbegrenzung möglich ist, zeigt Bad Wiessee. In den nordwestlichen Wohngebieten der Gemeinde gilt bereits seit 2014 Tempo 30.
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