Der Umwelt zuliebe

Der Mensch greift enorm in das empfindliche Ökosystem der Erde ein. Vermüllung und die Verschwendung wertvoller Ressourcen sind zwei der großen Probleme der Gegenwart. Glücklicherweise gibt es immer mehr Verbraucher, Händler und Produzenten, die sinnvolle Systeme nutzen, um die Umwelt zu schonen.

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Schädliches Plastik

Momentan diskutiert das EU-Parlament über ein Verbot von schädlichen Einwegplastik-Artikeln. Ende 2018 tritt das neue Müllgesetz der großen Koalition in Kraft, das steigende Recyclingquoten für Haushaltsabfälle vorsieht. Plastik belastet die Umwelt und verschmutzt unsere Weltmeere. Experten schätzen, dass sich momentan 150 Millionen Tonnen Kunststoff in den Weltmeeren befinden. Selbst im Tegernsee ist Mikroplastik nachgewiesen worden. Rund 6 Millionen Tonnen Plastikmüll fällt jährlich allein in Deutschland an. Das soll sich ändern: Durch Gesetze und Initiativen von Supermärkten und Herstellern. Ab 2019 wird es zum Beispiel keine Strohhalme mehr geben, die aus den schädlichen Stoffen FSC/PEFC bestehen. Auch Wattestäbchen, Umrührstäbchen und Einweggeschirr aus Plastik werden aus den Läden verbannt.

Kampfansage der Supermärkte

Den Anfang machen die Läden der Rewe Group (Rewe, Penny, toom Baumärkte). Es ist davon auszugehen, dass weitere Supermärkte nachziehen. Einzelhändler Edeka wiederum begegnet dem Plastikwahn mit einem Testlauf mit Mehrwegboxen für Wurst- und Käsewaren. Tegut erlaubt Kunden, eigene Boxen für den Lebensmitteleinkauf mitzubringen. Dass solche Detailaktionen hilfreich sind, zeigt die Plastiktüte. Rund 5 Milliarden Exemplare kamen jährlich in Deutschland in Umlauf. Seit der Einführung der Plastiktütengebühr im Juni 2016 hat sich der jährliche Verbrauch halbiert. Deutschland liegt mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 11 Tüten in der EU-Norm, die einen maximalen Pro-Kopf-Verbrauch von 40 Plastikbeuteln im Jahr vorsieht. Viele Deutsche ersetzen die Plastiktüte immer häufiger durch den Papierbeutel. Dieser ist jedoch unter Umständen genauso umweltschädlich wie sein Pendant aus Plastik.

Wertvolle Ressourcen

Papiertüten sind längst nicht so umweltfreundlich, wie viele vermuten. Damit sie reißfest sind, werden sie mit verschiedenen Zellstoffen und Chemikalien versetzt. Zudem werden sehr viele Ressourcen wie Wasser und Energie für die Herstellung verbraucht. Eine Papiertüte ist erst dann ökologisch sinnvoll, wenn sie mindestens vier Mal benutzt wurde. Viele Menschen gehen davon aus, dass allein das Material, aus dem ein Gegenstand besteht, entscheidend für die Umwelt ist. Doch die Herstellung und der Verbrauch wichtiger Ressourcen dabei sind mindestens genauso wichtige Faktoren. Viele Hersteller haben bereits ein sinnvolles Recycling-Programm, um die Umwelt zu schonen.

Sinnvolles Recycling

Einer der Großkonzerne mit cleverem Recycling-Programm ist Hewlett Packard (HP). Wer HP Druckerpatronen kauft, egal ob bei einem Drittanbieter im Onlineshop oder im Geschäft vor Ort, kann diese nach Gebrauch wieder an den Hersteller zurückgeben. HP stellt kostenfrei Versandmaterial zur Verfügung und zahlt auch die Versandkosten. Drei Viertel der Tintenpatronen des Herstellers werden bereits aus recyceltem Plastik produziert. Das Rückgabesystem funktioniert auch für andere Produkte der Marke, beispielsweise für PCs oder Notebooks.

Hewlett Packard ist nicht der einzige namhafte Hersteller, der ein Umweltprogramm hat. Vor allem Technikproduzenten bieten ihren Verbrauchern einfache Recycling-Möglichkeiten an. Auch Kleidungshersteller recyceln. H&M etwa hat mit dem Projekt Garment Collection ein Recyclingprogramm auf die Beine gestellt, dass aus alter Kleidung neue macht: Die Modekette nimmt in ihren Filialen sogar ausgediente Kleidung und Stücke von anderen Marken an, um sie zu recyceln. Als Dank für die Abgabe ungewollter Kleidung erhalten Verbraucher einen Einkaufsgutschein.

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