Die Ursachen für Beinschmerzen können vielschichtig sein. Unsere Beine sind mit verschiedenen Gelenken verbunden und von zahlreichen Nerven, Sehnen, Muskeln und Blutgefäßen durchzogen. Nicht selten sind Durchblutungsstörungen der Grund für die Beschwerden. Schuld sind Ablagerungen in den Gefäßen und eine fortschreitenden Verengung und Verkalkung der Arterien, die Arteriosklerose.
Sie gilt als Volkskrankheit: mehr als 4,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter. „Gefäßverengungen führen auch dazu, dass der Muskel unter Belastung nicht ausreichend Sauerstoff bekommt. Je nach Ausprägung können bei den betroffenen Patienten im Gehen oder Laufen Schmerzen in der Wade, aber auch an den Oberschenkeln oder den Gesäßhälften auftreten“, erläutert Chefarzt Dr. med. Peter Sabisch.
Bereits nach wenigen Gehmetern treten die Beschwerden auf und die betroffenen Patienten müssen stehen bleiben und eine Pause einlegen. Im Volksmund wird die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) daher oft als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet, weil die Patienten sich bewusst kurze Gehstrecken aussuchen, bei denen ihr häufiges Stehenbleiben nicht auffällt und dann während der Pausen in das nächstgelegene Schaufenster sehen, um unauffällig auf die Besserung zu warten.
In besonders schweren Fällen können die Schmerzen auch in Ruhephasen auftreten. Liegen noch keine „Ruheschmerzen“ vor, bietet bisweilen ein spezielles Gehtraining eine gute Möglichkeit, die Gehstrecke innerhalb weniger Wochen und Monate deutlich zu verlängern. Ist die Arteriosklerose dagegen bereits fortgeschritten, können die Gefäße entweder durch einen Ballonkatheter aufgedehnt, in einer Operation ausgeschält oder die Arterienverschlüsse mit einem Bypass überbrückt werden.
Unklare Beinschmerzen können zudem ein Hinweis auf eine Thrombose, einen drohenden Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel in den Beinvenen sein. „Ein Blutgerinnsel stört den Blutrückstrom vom Fuß über das Knie und die Leiste bis zum Herzen“, so Dr. Sabisch weiter.
Auch dieser Verschluss muss dann schnellstmöglich behandelt werden, da sonst im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt oder eine Lungenembolie droht. Auch Störungen der Venensysteme durch äußerliche Krampfadern können ein Grund für unklare Beinschmerzen sein.
Ist die Wirbelsäule das Problem?
Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Beinen können neben Gefäßverengungen aber auch durch eine Abnutzung der Wirbelsäule der sogenannten Spinalkanalstenose hervorgerufen werden. „Ist der Rückenmarkskanal im Bereich der Lendenwirbelsäule verengt, geraten die Rückenmarksnerven unter Druck und das führt, abhängig vom Umfang der Belastung, auch zu Schmerzen in den Beinen. “, so Dr. Sabisch weiter.
Ist das der Fall, ist ein Orthopäde der richtige Ansprechpartner. Um die genaue Ursache für den unklaren Beinschmerz herauszufinden ist daher nicht zuletzt eine ausführliche Diagnostik entscheidend. Welche Methoden es hier gibt und welche Therapieoptionen sich daraus ergeben, darüber wird Dr. med. Peter Sabisch am 11. Juli informieren.
Der Termin auf einen Blick
Tölzer Gesundheitsforum
Wenn jeder Schritt schmerzt:
Der unklare Beinschmerz. Verengungen der Arterien, der Venen oder des Rückenmarkkanals.
Donnerstag, 11. Juli 2019, 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr Aula der Asklepios Stadtklinik, Schützenstraße 17, 83646 Bad Tölz,
Referent: Dr. med. Peter Sabisch,
Chefarzt Gefäßchirurgie
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