Am 14. Februar hat man sich Blumen oder Krimskrams zu schenken. So will es das Gesetz. Ist natürlich Unsinn, wird aber gern von den Systemmedien, die sowohl von Bill Gates als auch von der örtlichen Floristen-Innung gesteuert wird, forciert. So, jetzt ist es raus.
Es gibt Tage im Leben der Liebenden, auf die sollte man sich rechtzeitig vorbereiten. Hochzeit, Geburt, Hochzeitstag, Besuch der Schwiegereltern. Hier sind speziell Männer im Fokus. Jene Wesen, die nach der Eheschließung glauben, der Drops sei gelutscht, der Vogel gefangen und nicht mehr Mutti, sondern die Gattin macht die Betten. Falsch gedacht.
In der modernen Liebe erwartet die (gefühlte wie biologische) Frau inmitten des grässlichen Februars Geschenke. VALENTINSTAG. Das gilt vor allem zu Beginn einer jeden Beziehung.
Wer morgens die Augen öffnet und nicht irgendwo Blumen versteckt hat, die er eher ungeschickt in einem Bierseidel auf den Frühstückstisch stellt, kann nur auf die florale Bestückung in der nächsten Tankstelle hoffen. Servicetipp der TS-Männergruppe: Bitte, wirklich, also echt jetzt: Nichts basteln. Da glaubt die Frau schnell, sie sei nicht in einer Ehe sondern beim betreuten Wohnen. Mein lieber Freund Stefan brachte einmal eine Kollektion Schnaps- und Weinbrandflaschen von der Supermarktkasse heim. “Valen..hicks..tinstag…” Fand das witzig. Weihnachten feierte er allein in einem Duisburger Ein Zimmer-Appartement.
Blumen: Das ist der Goldstandard an diesem Tag. Auch wer vermeintlich Sozialkritisches (“Ist doch alles amerikanischer Konsumterror”) als Ausrede bringt, erntet bestenfalls ein Hochziehen der Augenbrauen und darf einen schlechten Resttag erwarten. Denn der/die andere denkt: Wer sich an das Datum der letzten Meisterschaft der Sechz’ger erinnert, wird sich wenigstens diesen Tag in den Kalender schreiben können. Gleichwohl: Geburtstage, Tage der Eheschließung oder eben Valentinstag – man hört es, man vergisst es. Das entspannt sich erst nach Jahren – etwas.
Im Herbst der Beziehung ist manch beziehungsmüde Partner schon zufrieden, wenn das Geschirr wenigstens an diesem Tag in die Spülmaschine geräumt wird. Eine Blumenstrauß-Maut in der Spätphase kann zudem, wenn nicht stoisch Jahr für Jahr erfolgt, statt Freude auch gern einmal Misstrauen bei der Frau wecken. Es folgt die weibliche Gedanken-Dialektik: These: “Wieso jetzt? Antithese: Was ist passiert? Synthese: Er hat ‘ne andere.”
Rausgerissene Schneeglöckchen beim Nachbarn funktionieren nur als Kind für die Mama. Später ist da nur Entrüstung, ob der schieren Einfallslosigkeit.
Ein Profi ist unser Geschäftsführer: Der schenkt vorher viel, um zwei Tage später entspannt einen Männerurlaub anzutreten.
Das ist natürlich nur die Sicht eines alten, weißen Mannes, der sich heterosexuell liest. Wie es bei den Herr/Frauschaften auf der gleichgeschlechtlichen Seite zugeht, kann der Autor nur vom Hörensagen erzählen. Gleichwohl dürften sich ähnliche Muster über die Jahre herausarbeiten. Wenn Menschen lange Zeit zusammenleben, bleiben ja nur wahlweise am Ende hässliche Verachtung oder tiefe Liebe. Und letztere hat immer einen Strauß Blumen verdient – egal wann.
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