Der Weg zum Himmel ist kürzer geworden

Seit knapp einem Monat fehlt sie: Die Turmspitze der Pfarrkirche in Großhartpenning. „Schlagartig“ sei sie entfernt worden, berichtet ein Kirchenpfleger. Zweifel an der Standsicherheit gab es schon länger.

Seit knapp einem Monat fehlt der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Großhartpenning die Spitze.

Seit Jahren beobachtet die Kirchenverwaltung von Großhartpenning die Turmspitze ihrer Pfarrkirche ‚Mariä Heimsuchung‘ in der Tölzer Straße. In regelmäßigen Abständen prüften Statiker deren Standsicherheit. Das Holz aber, auf dem das Kreuz samt vergoldeter Wetterkugel angebracht war, verfaulte zunehmends.

Wie baufällig die durch Wind und Feuchtigkeit angeschlagene Turmspitze war, zeigte sich bei deren Rückbau vor knapp einem Monat, sagt Kirchenpfleger Johann Zellermayer. „Schlagartig hat man der Spitze den Todesstoß versetzt.“

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Morsche Turmspitze – eine Gefahr, nicht nur für Schulkinder

Wäre die acht Meter hohe Spitze nämlich abgebrochen und zirka 40 Meter in die Tiefe gestürzt, so hätten im unglücklichsten Fall Kirchenbesucher und Schulkinder getroffen werden können. Auch die B13 ist nur 20 Meter entfernt. Seiner Meinung nach werde es jetzt gefühlt wohl ein bis zwei Jahre dauern, bis die Kirche eine neue Spitze bekommt.

Zur Zeit laufe das Genehmigungsverfahren beim Ordinariat. Der Großteil der Kosten werde zwar voraussichtlich vom Erzbischöflichen Ordinariat München (EOM) übernommen, dennoch bleibe an der Pfarrei ein Eigenanteil in unbekannter Höhe hängen.

Fertigstellung ungewiss

Laut Aussage der Kirchenverwaltung rechne man mit Gesamtkosten in Höhe von rund 350.000 Euro. Zur Zeit sei jedoch „alles noch in der Schwebe“, so Zellermayer. Die letzte größere Reparatur fand in den 30er Jahren statt. Zwischenzeitlich wurde der Kirchturm mit einer Kupferblech-Abdeckung gesichert beziehungsweise abgedichtet.

Die einst aus Holz gebaute Kirche wurde um 1600 durch einen schweren Brand beschädigt. Damals wurde der Dachstuhl weitestgehend ruiniert. Mit großem finanziellem und materiellem Aufwand musste der Turm wieder aufgebaut werden.

Über die Jahre hinweg fielen immer wieder Bauarbeiten an. Nachdem der Kirchturm in die Jahre gekommen war, beschloss man ab 1735 auf der Westseite der Kirche einen neuen Turm mit geschwungener Fassade zu errichten: Die jetzige Turmkonstruktion.

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