Details zum autofreien Tag in Gmund

Als erste Gemeinde im Tal will Gmund ein Zeichen setzen: im April soll für einen Tag die Hauptstraße zwischen Bahnhof und Kaltenbrunn gesperrt werden. Warum? Weil auch Einheimische am Verkehr schuld sind. Jetzt gibt es Details, was genau geplant ist.

Die Straße von Kaltenbrunn Richtung Bahnhof soll für einige Stunden gesperrt werden / Foto: Lukas Saak

Ein autofreier Tag im Tegernseer Tal? Für die einen ein großer Wunsch, für die anderen ein Alptraum. Die Gemeinde Gmund will trotz der Diskussionen aber einen Versuch wagen. „Wir können natürlich nicht alle Straßen sperren, das ist klar“, erklärt Johann Schmid (SPD), Mitglied im Gemeinderat und im Arbeitskreis Verkehr. Man beschränke sich deshalb auf die Strecke zwischen Bahnhof und Gut Kaltenbrunn. „Das ist zumindest ein Anfang, es geht hier ja auch mehr um ein Symbol.“

Stattfinden soll die Aktion „Autofreie Stunden in Gmund“ am 7. April im Rahmen des „Klimafrühlings Oberland“. Von zirka zehn Uhr vormittags bis 16:00 Uhr soll die B 318 dann von Abgasen und Motorengeräuschen befreit werden. Grund für den Aktionstag ist der Wunsch nach einem Umdenken in der Bevölkerung: „Der Durchfahrtsverkehr in Gmund ist laut Statistiken in den vergangenen Jahren nicht gestiegen“, so Schmid.

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Aber wenn man ehrlich ist, ist der Verkehr gefühlt immer mehr geworden und daran sind auch wir Einheimischen Schuld.

Dem Arbeitskreis Verkehr in Gmund, der durchschnittlich zehn Mitglieder zählt, will die Einheimischen deshalb durch verschiedene Angebote für das Thema Verkehr, Nachhaltigkeit und Natur sensibilisieren. „Uns geht’s ja nicht um das Verteufeln des Autoverkehrs. Auf dem Land werden wir immer Autos brauchen – aber muss wirklich jede Strecke damit zurückgelegt werden?“ Dem Arbeitskreis gehe es laut Schmid darum, auch Einheimische daran zu erinnern, das Auto für eine kurze Strecke auch mal stehen lassen zu können.

Um das zu verdeutlichen, ist auf dem Bahnhofgelände einiges geplant. „Der Arbeitskreis hat sich beim gestrigen Treffen ausgetauscht und Ideen gesammelt.“ Neben einer Radlwerkstatt vom Holzkirchner ADFC soll es unter anderem ein Gewinnspiel, eventuell einen Radlparcour und Dokumentationen über radlfreundliche Städte geben. „Wir haben auch bereits mit mehreren Fahrradhändlern, darunter Guggenbichler in Gmund und Franz Zehendmaier mit seinem Rosi-Roller aus Kreuth, gesprochen.“

Planungen schreiten voran

Zudem wolle man mit Vertretern der BOB und des RVO sprechen, ob sie nicht im Namen des ÖPNV an dem Aktionstag teilnehmen wollen. Im Bahnhofsgebäude selbst plant der Arbeitskreisverkehr die Besucher über die Pläne der Gemeinde für das Bahnhofsareal zu informieren. „Außerdem wollen wir uns noch mit Anton Grafwallner in Verbindung setzen, damit auch die Belange der Menschen mit Behinderung angesprochen werden.“

Für die Verpflegung ist am Aktionstag ebenfalls gesorgt. „Die Familie Bogner aus Rottach kümmert sich um’s Essen. Das war uns sehr wichtig, dass wir auch mit der Verpflegung das Thema Nachhaltigkeit und Regionalität einhalten.“ Die Feuerwehr soll derweil für die Getränke sorgen. „Und jeder, der mim Radl zum Aktionstag kommt, bekommt ein alkoholfreies Getränk umsonst“, so Schmid.

Über die Kaltenbrunnerstraße werden wohl viel ausweichen, wenn die Straßen von Kaltenbrunn Richtung Bahnhof gesperrt wird

Anfang März will sich der Arbeitskreis erneut treffen und die Details besprechen: „Wir hoffen, mit dem Tag an die Vernunft der Menschen appellieren zu können“, so Schmid abschließend. Bleibt nur zu hoffen, dass bis dahin dann auch das passende Radlwetter im Tal herrscht.

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