Christian Lackner aus Gmund gewinnt den “Deutschen Preis für Notfallmedizin” für sein Lebenswerk.
Während seiner chirurgischen beziehungsweise unfallchirurgischen Weiterbildung absolvierte Christian Lackner in den 90er-Jahren mehrere tausend Notfalleinsätze mit dem Rettungshubschrauber Christoph 1 und dem Notarztwagen München-Mitte.
Lackner war mit Kollegen – damals gegen erhebliche Widerstände im ärztlichen Kollegenkreis – einer der maßgeblichen Initiatoren und Wissenschaftler, welcher die öffentlich zugängliche Nutzung von automatisierten Defibrillatoren vorantrieb und etablierte. Er ist einer der Autoren des Weißbuches zur Schwerverletzten-Versorgung, die sich für die Gründung und den flächendeckenden Ausbau der 52 deutschen Trauma-Netzwerke (mit heute 675 Trauma-Kliniken) stark machten.
Er engagierte sich in einer Arbeitsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und im zugehörigen Trauma-Register. Bis 2008 leitete Lackner als ehrenamtlicher Geschäftsführer die Akademie der Unfallchirurgie. Besonderes Augenmerk widmete er der Aus-, Fort- und Weiterbildung des akutmedizinischen Nachwuchses.
Jetzt erhielt Lackner auf dem diesjährigen Deutschen interdisziplinären Notfallkongress den “Deutschen Preis für Notfallmedizin”. In der Pressekonferenz nach der Preisverleihung machte Lackner deutlich: “Bei den leichteren Akutfällen müssen wir im Auge behalten, dass es für die Flächendeckung zukünftig auch weiterhin Anlaufstellen für die Bürger unterhalb der G-BA-Kriterien gibt, aufsuchende Dienste und sektorenübergreifende Kooperationen mit den Bereitschaftspraxen der KVen.” Seine Devise:
Die Zeit drängt – exzellente Reformvorschläge liegen ausreichend vor. Es fehlt die konkrete Umsetzung.
Das deutsche Gesundheitssystem sei in Teilen nicht mehr zeitgemäß. „Präventiv, digital und ambulant müssen vor stationär kommen, und zwar in genau dieser Reihenfolge“, stellte er klar. Dabei gehe es auch darum, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken, Rettungsdienst und ambulante Strukturen sektorenverbindend zu planen und zu organisieren, um die im Notfall versorgenden Strukturen zu entlasten.
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