Die Bärin – Prolog

Eine Fortsetzungsgeschichte … in den Hauptrollen eine Bärin, ihre Jungen, ein Mountainbiker (kurz) und eine Läuferin. Prolog.

Wald: Schutz und Zuflucht der Bärin? Foto: Julia Jäckel

Das Quietschen kommt näher. Noch ist es oberhalb, es kommt vom Sattel, unterhalb des Hirschbergs. Die Bärin hält inne, scharrt aus schierer Nervosität mit ihren Tatzen im Kies, der vor der Hütte liegt. Sie sucht den Schutz des angrenzenden Waldes. Nur die kleine Bärin, vom Wasser des Trogs angezogen, bleibt vor der Hütte stehen und stemmt ihren kleinen Körper gegen das Holz des Behälters.

Der Mountainbiker hätte vermutlich beide Tiere nicht wahrgenommen. Aber im Vorbeifahren hat er im letzten Moment – aus dem Augenwinkel – die kleine Bärin gesehen. Der dürre Mann aus Bad Wiessee bremst scharf, durchsucht seine Windjacke, greift nach seinem Smartphone und geht hagestolzig in seinen Fahrradschuhen näher an die Hütte, um die Kleine besser fotografieren zu können. Ein Fehler.

Die Mutter lässt ihm keine Chance. Fauchend bricht sie aus dem Wald hervor, setzt zu einem Sprung an und verbeißt sich sofort in den oberen Teil seines Kopfes. Das Plastik des Helms wird zermalmt, hält aber die Zähne der Bärin noch ab, in den Kopf zu dringen. Das Tier fällt mit dem Mann über das Rad, welches mit Schwung den Abhang hinunterfällt und zwischen Holzstapel liegenbleibt. Es hat bei einem Händler in München über 10 000 Euro gekostet; das ist sein letzter Gedanke. Hilflos sucht der Mann Halt, schlägt gegen den Leib des Tiers, ehe das Gebiss der Bärin seinen Nacken fasst.

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Fortsetzung? Klar, jeden Tag von nun an …

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