Die blauen Engel

Ein älterer Herr wird von Fahrgästen verletzt. Als er hilflos auf dem Bahnsteig liegt, ist niemand zur Stelle – bis Angelika Bierstedt aus Holzkirchen den Mann bemerkt. Die BOB-Mitarbeiterin ist Holzkirchens “Eisenbahnerin mit Herz”.

Bierstedt Kollege Thomas Hindelang ist sogar als Landessieger ausgezeichnet worden.

„Eisenbahner mit Herz“: Diese Auszeichnung bekommen nur Bahnmitarbeiter, die sich besonders um das Wohl ihrer Fahrgäste kümmern. Bei dem Wettbewerb, den die Allianz pro Schiene seit 2011 ausrichtet, waren rund 160 deutschlandweite Geschichten rund um das Bahnfahren eingereicht worden. Eine Fachjury kürte aus 60 Nominierten neben den Hauptgewinnern auch Landessieger aus neun Bundesländern.

Die Fahrgäste der BOB schickten in diesem Jahr gleich drei Mitarbeiter ins Rennen. “Ein Beweis für unsere tolle Belegschaft, die mit Herz und Seele bei unseren Fahrgästen ist“, wie Dr. Bernd Rosenbusch, Vorsitzender Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn GmbH, stolz verkündet.

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Hilfe gegen Rollkoffer-Rowdies in Holzkirchen

Unter den Nominierten war auch BOB-Zugbegleiterin Angelika Bierstedt. Auf ihrer Abendschicht in Holzkirchen bemerkte sie einen älteren Fahrgast, der hingefallen war und auf dem Boden des Bahnsteigs lag. Offenbar hatte ihn eine Gruppe Reisender mit Rollkoffern umgefahren.

Die BOB-Zugbelgeiterin half dem Mann auf und erkundigte sich, ob sie einen Arzt rufen soll. Das lehnt er zunächst ab. Als Angelika Bierstedt aber ein paar Tage später besorgt bei ihrem Schützling anruft, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen, liegt dieser schon mit einem doppelten Hüftbruch im Krankenhaus.

Doch den Einsatz seiner Helferin hatte er nicht vergessen. „Sie hat sich – über alle Maßen und absolut über das Übliche hinausgehend – um mich als verunglückten Fahrgast gekümmert“, schreibt der Reisende. Für ihn ist sie eine „Eisenbahnerin mit Herz“.

Preisverleihung in Berlin

Bei der Jury konnte sich Bierstedt allerdings nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen. Dafür war aber ihr Kollege erfolgreich. Thomas Hindelang überzeugte und wurde mit dem Preis „Landessieger Bayern“ gewürdigt. Er fährt regelmäßig zwischen München und Tegernsee.

Seine Durchsagen schwanken zwischen gut gelaunt und launig, wie eine Pendlerin berichtet. Wie ein Fremdenführer weist er auf die wunderschöne Umgebung hin. Hindelangs witzige Sprüche sind laut Aussage der Bahnreisenden einmalig und fallen auf. Mit ihm wird die Fahrt durch das Oberland noch unterhaltsamer und für Touristen in der Region noch informativer, heißt es.

Die Preisverleihung fand gestern Abend in Berlin statt. „Wir gratulieren Herrn Hindelang herzlich zu dieser Auszeichnung und sind stolz darauf, mit ihm als Botschafter in der Bundeshauptstadt vertreten zu sein“, so Rosenbusch.

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