Die deutsche OASIS-Sperrliste erklärt

Sowohl Glücksspiele als auch der Besuch von Online Casinos sind in Deutschland zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung geworden. Lange Zeit galten Online Casinos als rechtliche Grauzone. Das führte bei den Fans der Branche regelmäßig zu Verunsicherung.

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag aus dem Jahr 2021 gehört das der Vergangenheit an. Es herrscht nun Klarheit und dem ungetrübten Spielvergnügen steht fast nichts mehr im Weg. Denn was bleibt, sind Problematiken wie eine mögliche Glücksspielsucht und die OASIS-Sperrliste.

Was ist die OASIS-Liste und wie funktioniert sie?

OASIS ist die Abkürzung für „Onlineabfrage Spielerstatus“. Dabei handelt es sich um ein Spielersperrsystem, das im Rahmen des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Jahr 2021 vorgestellt wurde und inzwischen auch in Kraft getreten ist. Sperrsysteme gibt es zwar schon länger, doch mit OASIS kamen einige Neuerungen hinzu.

Denn dieses Sperrsystem ist zentrales und bundesweit gültig. Personen, die hier einen Eintrag haben, können nicht mehr ohne weiteres im Online Casino spielen. Die Sperre gilt nicht nur für einzelne Anbieter, sondern landesweit.

Die Dauer der Sperre beträgt in der Regel ein Jahr, Spieler können sich aber auf ausdrücklichen Wunsch auch nur für drei Monate sperren lassen. Eine kürzere Sperre als drei Monate ist nicht möglich. Um die Sperre aufzuheben, muss der Spieler einen schriftlichen Antrag stellen. Dieser wird nur genehmigt, wenn die Sperrzeit bereits abgelaufen ist. Es ist also nicht möglich, die festgelegte Sperrzeit zu umgehen, indem man sich vorher wieder davon befreit.

Neben dieser Selbstsperre ist bei OASIS auch eine Fremdsperre möglich. Sie kann durch Angehörige oder andere Personen im Umfeld des Spielers erfolgen, muss jedoch hierfür gut begründet und mit Dokumenten (zum Beispiel Kontoauszügen) belegt werden. Außerdem wird die zu sperrende Person vorab zu einer Stellungnahme aufgefordert, bevor über die Sperre abschließend entschieden wird.

Neben der Sperre für alle Spiele geht OASIS aber noch weiter. Denn es gibt auch Begrenzungen des monatlichen Einzahlungslimits oder einen zeitlichen Mindestabstand zwischen den Spielen (zum Beispiel 5 Sekunden zwischen verschiedenen Slot-Spins).

Grundgedanke und Vorteile von OASIS

Grundsätzlich ist es gut, dass die Möglichkeit existiert, sich selbst für Glücksspiele sperren zu lassen. Zwar benötigen die meisten Casinogänger diese Option nie, doch einige rutschen doch in eine Glücksspielsucht ab. Sie verbringen dann mehr Zeit als sie eigentlich wollen im Online Casino, vernachlässigen ihren Beruf und ihr privates Umfeld. Darüber hinaus verlieren sie oftmals Geld, das sie eigentlich brauchen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Wer so weit gekommen ist, hat meist nicht die Kraft, einfach nicht mehr an solchen Spielen teilzunehmen. Eine Sucht hat sich entwickelt. Sich selbst davon abzubringen, dieser Sucht nachzugeben, ist ein wichtiger Bestandteil der Maßnahmen, um aus einem Teufelskreislauf herauszufinden und wieder ein Leben ohne Sucht zu führen. Bei anderen Suchterkrankungen wird schließlich auch ein möglichst großer Bogen um das Suchtmittel gemacht. OASIS ist hierfür eine gute Möglichkeit. Weitere Informationen und kostenlose Beratungsangebote gibt es online beim Bundesministerium für Gesundheit.

Gibt es Casinos, die nicht an OASIS teilnehmen?

Kurz und knapp: Ja, die gibt es. Denn laut Glücksspielstaatsvertrag sind nur Casinos zur Teilnahme am OASIS-Sperrsystem verpflichtet, die über eine deutsche Glücksspiellizenz verfügen. Casinos, die in einem anderen EU-Land lizenziert sind, fallen also nicht darunter. Besonders häufig gilt das für Casinos, die von der Malta Gaming Authority lizenziert und reguliert werden. Legal und sicher kann man dort trotzdem spielen, wenn ansonsten auf alle Kriterien für seriöse Online Casinos geachtet wird. In diesen Online Casinos können auch Nutzer spielen, deren Name aktuell auf der OASIS-Sperrliste steht.

Eine kurze Suchanfrage bei Google zeigt, dass es viele Casinos gibt, mit denen OASIS umgangen werden kann. Bei einer derart großen Auswahl wird aber schnell klar, dass es gar nicht so einfach ist, den Überblick zu behalten.

Abhilfe schafft eine Übersicht an Spielhallen ohne OASIS-Sperrdatei. Hier wurde eine gewisse Vorauswahl schon vorgenommen, sodass Sie die schwarzen Schafe unter den Anbietern nicht mehr selbst aussortieren müssen. Zudem bietet die Übersicht auf einen Blick die wichtigsten Rahmendaten, die zur Entscheidungsfindung wichtig sind. Dazu gehören vor allem die aktuelle Anzahl an Spieleherstellern, die Auszahlungsquote und aktuelle Bonusaktionen.

Wann Casinos ohne OASIS-Teilnahme sinnvoll sein können

Nun kann es bei einer Selbstsperre allerdings passieren, dass man etwas vorschnell ist. Möglicherweise wurde eher aus Frust eine jahrelange Sperre beantragt. Sollten Sie dann feststellen, dass dieser Schritt doch etwas zu drastisch war und nach einiger Zeit doch mal wieder Lust auf einen Casino-Besuch haben, ist das nicht möglich – selbst wenn keine ernsthafte Suchtproblematik (mehr) vorliegt.

Bei der Fremdsperre hingegen kann es sein, dass Ihre Angehörigen die Situation falsch eingeschätzt haben und Sie der Fremdsperre voreilig zugestimmt haben – oder die Frist verpasst haben, innerhalb derer Sie sich hätten äußern können. Ist diese Frist abgelaufen, wird die Sperre so vorgenommen, wie sie beantragt wurde. Eine solche Sperre ist dann mindestens ein Jahr lang aktiv.

Vielleicht wollen Sie aber auch einfach höhere Einzahlungen tätigen, die über 1.000 Euro liegen. Diese Risikobereitschaft muss schließlich nicht mit einer Suchtproblematik in Zusammenhang stehen. Wer ein Casino ohne OASIS nutzt, kann all diese Einschränkungen umgehen und ein großes Spielangebot genießen. Es sollte allerdings klar sein, dass diese Freiheiten auch ein besonderes Maß an Verantwortung erfordern, um aufgrund des Mangels gesetzlich vorgeschriebener Vorsichtsmaßnahmen nicht doch in eine Spielsucht zu rutschen.

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