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Seit eh und je ziert der Hut den Kopf. Er schützt vor Regen und Kälte, ist Teil der Tracht und bietet vor allem eines: Individualität. Das traditionelle Handwerk der Hutmacherei ist heute fast ausgestorben. die TS hat einer Hutmacherin aus dem Tegernseer Tal bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut.
Sie ist eine von nur noch zwei traditionellen Hutmachern im Tegernseer Tal. Doris Gollé hat das Handwerk von ihrem Vater Gottfried Schätz im Jahr 1996 übernommen. Bereits seit 1879 werden in der Rosenstraße in Tegernsee Hüte hergestellt. Sportlich, elegant, modisch oder für die Jagd. In dem gemütlichen Laden, den Gollé mit einem kleinen Team von zwei Mitarbeitern betreibt, wird jeder fündig.
Seit 20 Jahren Hutmacher-Erfahrung
Das Handwerk der Hutmacherei hat die 57-Jährige von der Wiege an gelernt. Ihr Vater übernahm das Geschäft von seinem Vater, Anton Schätz. Die Mutter arbeitete als Näherin und im Verkauf. Gollé erinnert sich an ihre Kindheit.
Ich habe von klein auf in der Werkstatt gespielt und bin mit Hüten groß geworden. Das Handwerk ging mir in Fleisch und Blut über.
Später wollte die gelernte Handelsfachwirtin eigentlich einen anderen Beruf einschlagen. “Das Geschäft meiner Eltern wollte ich anfangs nicht übernehmen. Da hat sich eben immer alles um Hüte gedreht. Dolmetscherin hätte mich damals sehr interessiert”, so Gollé. Doch sie hat sich anders entschieden. Heute ist sie froh, den Namen “Hutmacher Schätz” weitertragen zu können. Es sei die Individualität, die ein Hut seinem Träger verleiht. Gollé schwärmt:
Ein Hut steht einfach Jedem. Man kann ihn durch so viele Faktoren individuell gestalten. Dazu gehören der Grundstock an Hutformen, die Kopf- und Randform, die Randbreite, Material, Farbe oder die Garnitur.
Einen Online-Shop betreibt die 57-Jährige nicht. “Das lehne ich ab”, erklärt sie. Denn beim Kauf einer Kopfbedeckung sei die persönliche Beratung das wichtigste. “Ein Hemd kann jeder kaufen, aber bei einem Hut kennen sich viele nicht richtig aus. Was steht mir? Sitz der Hut richtig? Welche Form passt zu meinem Kopf? Hier berate ich meine Kunden am liebsten persönlich.”
Zwar sei das Handwerk des Hutmachens eine sehr alte, doch Gollés Kundenstamm ist jung geblieben. “Sobald die Jungen flügge werden, kommen viele zu uns und suchen sich ihren Hut aus, zum Beispiel für’s Waldfest, erklärt die Hutmacherin. Außerdem verkauft sie ihre Hüte bis nach München oder ins Allgäu und natürlich auch ins Tegernseer Tal.
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