Der Winter ist vorbei, die ersten warmen Tage haben wir bereits hinter uns. Genau die Zeit, um sich mal wieder mit der schönsten Nebensache der Welt zu befassen: Fußball.
Am kommenden Wochenende geht die Rückrunde auch für die fünf Tal-Mannschaften wieder los. Wir haben mal die Vorbereitung unter die Lupe genommen und die Trainer zu ihren Erwartungen befragt. Dabei hielt man sich auch mit Kampfansagen nicht zurück.
Die Vorbereitung ist nun schon fast beendet. Ein Woche haben die Trainer noch Zeit, Feinheiten bei den Spielabläufen einzuüben oder die Kondition weiter zu verbessern. Der Grundstock für die Rückrunde sollte aber schon gelegt sein.
Viel lässt sich an der derzeitigen Situation also nicht mehr ändern. Daher haben wir die einzelnen Übungsleiter um eine Stellungnahme gebeten und sie nach ihrer Einschätzung zu den Vorbereitungen befragt. Das Echo war durchaus geteilt.
FC Rottach-Egern
Die Birkenmoos-Elf hat eine durchwachsene Vorbereitung hinter sich. Wie Trainer Franz Pfluger berichtet, hinke man den eigenen Ansprüchen um knapp eine Woche hinterher. „Im Moment schätze ich mal, dass die Jungs bei circa 75 Prozent sind“, so Pfluger.
Zu Beginn der Vorbereitung hat der Übungsleiter die Rottacher Kicker zunächst in den Tiefschnee geschickt, damit sie sich wieder an den Trainingsalltag gewöhnen konnten. „Zum Grundlagen aufbauen“, erklärt Pfluger. Erst danach habe man die restlichen Dinge trainiert. Dabei spielte dem FC Rottach sicherlich in die Karten, dass trotz der Witterung die Trainingsübungen zwar nicht auf dem normalen Fußballplatz, aber auf dem benachbarten Hartplatz absolviert werden konnten.
Allerdings gibt es auch einige Verletzte zu beklagen. „Wir sind an den üblichen Bändergeschichten heuer nicht vorbeigekommen“, berichtet der Trainer. Dennoch zeigt sich Pfluger mit der Vorbereitung insgesamt ganz zufrieden. Besonders im Vergleich zum letzten Jahr. Da war die Trainingsbeteiligung schlecht gewesen, und das habe man dann auch in der Rückrunde gemerkt. Das soll dieses Jahr anders werden.
Ziele für die Rückrunde lässt sich der Coach der Birkenmoos-Elf allerdings nicht so leicht entlocken. „Wir wollen natürlich weiter oben dabei bleiben“, so Pfluger. Schließlich habe die Vorrunde gezeigt, dass man mit den oberen Mannschaften gut mithalten könne.
Der Rottacher betont bei allen Ambitionen allerdings auch, dass ein Aufstieg nicht zwingend erreicht werden muss. „Wir können, müssen aber nicht.“ Bei seinen „Jungs“ spürt der Übungsleiter dennoch einen gewissen Ehrgeiz. „Die wollen unbedingt“, so seine Einschätzung. Daher werde man sicher auch eine gute Rückrunde spielen.
TV Tegernsee
Anders dagegen sieht die Lage beim TV Tegernsee aus. Der Klub hat derzeit mit vielen Problemen zu kämpfen. „Die Vorbereitung war schlecht“, so Coach Sven Seifert. Aufgrund von Arbeit, Studium und einigen Verletzten habe man nur unzureichend trainieren können.
Zudem lag auf dem Sportplatz lange Zeit eine hohe Schneedecke, sodass man dort keine Spielpraxis sammeln konnte. Einzig ein paar Trainingseinheiten auf dem Wiesseer Kunstrasenplatz standen den Tegernseer Kickern zur Verfügung.
Dementsprechend pessimistisch ist Seifert auch für das erste Punktspiel. „Der Platz wird wohl nicht bespielbar sein“, erklärt er. Daher überlege man derzeit, das Spiel eventuell nach Bad Wiessee zu verlegen.
Der TVT-Trainer sieht ob der vielen Schwierigkeiten eher schwarz für die Zukunft. Er könne eigentlich gar nicht wirklich ein Ziel ausgeben. „Wir wollen einfach nicht Letzter werden“, meint der Trainer. Ob dieses Ziel allerdings erreicht werden kann, hänge ganz stark von der weiteren Trainingsbeteiligung ab.
TSV Bad Wiessee
In Wiessee dagegen zeigt man sich um einiges ehrgeiziger. Wie Trainer Stefan Jacobs berichtet, habe man sich an der Hagngasse hohe Ziele gesteckt. „Wir wollen noch ganz oben rankommen“, erklärt der derzeit Fünftplatzierte. Dafür habe man in der Vorbereitung auch alles gegeben.
„Ich muss ehrlich sagen, ich bin von dem Einsatz meiner Mannschaft wirklich begeistert“, so Jacobs. Einzig an der Trainingsbeteiligung sieht der Trainer noch Verbesserungsbedarf. Da hätte sich Jacobs noch einige Spieler mehr gewünscht.
Einen großen Unterschied habe auch der heuer zum ersten Mal geräumte Kunstrasenplatz gemacht. „Das war für uns natürlich optimal“, berichtet der Übungsleiter. Man habe die gesamte Vorbereitung auf dem Feld spielen können.
Dennoch warnt der Coach seine Spieler davor, sich mit der guten Basisarbeit zufriedenzugeben. Er denke nicht, dass man dadurch gegenüber den anderen Mannschaften einen Vor- oder Nachteil habe. „Wir müssen trotzdem immer 100 Prozent geben“, meint Jacobs.
An die Liga-Konkurrenten richtet Jacobs indes schon einmal eine Kampfansage. Man werde mit aller Macht oben angreifen. „Mit Mittelmaß gebe ich mich nicht zufrieden“, so Jacobs.
Sportfreunde Gmund
Für die Sportfreunde aus Gmund lief die Vorbereitung nicht ganz so optimal wie beim Nachbarn. Auch hier hat der viele Schnee Übungseinheiten aus dem Fußballplatz unmöglich gemacht. „Wir sind deswegen eigentlich nur um den Tegernsee gelaufen“, so Cheftrainer Rupert Heimerl.
Dennoch sieht Heimerl dadurch keinen besonderen Nachteil für seine Mannschaft. „In der Klasse ist das, glaube ich, nicht so gravierend“, meint der Coach. Außerdem habe man ja einige Testspiele absolvieren können, in denen dann auch das Spielerische trainiert werden konnte.
Mit Blick auf die Tabelle, hält sich Heimerl mit konkreten Zielen für die Rückrunde eher zurück. „Wir schauen aber auf jeden Fall nach vorn und nicht nach hinten“, so der Trainer.
Besonders durch den Umstand, dass in der Gmunder Liga viele zweite Mannschaften mitspielen, sieht Heimerl einen gewissen Nachteil. Diese würden zum Ende der Saison sicherlich auch den einen oder anderen Spieler aus der ersten Mannschaft einsetzen. „Aber das ist ja ihr gutes Recht“, so Heimerl.
Derzeit steht allerdings noch ein anderes Problem zur Debatte. Da immer noch ein hohe Schneedecke auf dem Fußballplatz liegt, könnte es sein, dass man am ersten Spieltag gar nicht antreten könne. Da müsse man sich eventuell was überlegen, so der Coach. Er hoffe aber noch, dass der Schnee bis nächsten Sonntag komplett wegtaut.
FC Real Kreuth
Im Süden des Tals zeigt man sich ähnlich ambitioniert wie beim Lokalrivalen aus Wiessee. „Das Ziel ist eindeutig der Aufstieg, der erste Platz“, erklärt Franz Breunig. Dabei kann man auch in Kreuth auf eine gute Vorbereitung zurückblicken.
Man habe den Kunstrasenplatz auf dem Trainingsgelände die ganze Zeit über benutzen können. „Das waren perfekte Bedingungen“, erzählt der Verantwortliche der Kreuther. Zudem habe man auch jeweils fünf Mal auf den großen Plätzen in Tölz und Gaissach trainieren können.
Anders als die restlichen Vereine im Tal, hat sich Kreuth sogar ein viertägiges Trainingslager geleistet. „Die Jungs haben gut mitgezogen, und die Stimmung ist gut“, meint Breunig. Daher sieht sich er die Mannschaft für die Rückrunde in jedem Fall gewappnet. „Wir sind gut vorbereitet.“
Derbys auf dem Plan
Und so können sich alle Fußballbegeisterten wieder freuen, wenn nächste Woche die Saison startet. Dann stehen auch wieder Derbys zwischen den Tal-Vereinen auf dem Plan, die oft mit Kampf, Emotionen und packenden Szenen einhergehen. So wie bei einem der letzten Spiele vor der Winterpause, als die Kreuther auf eigenem Platz gegen Rottach verloren.
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