Die Uhr tickt auf dem Rottacher Seeperle-Areal

Die Hängepartie könnte zwar noch etwas dauern. Doch jetzt wurde die Baugenehmigung für das Luxus-Suitenhotel an Stelle der Seeperle erteilt. Ein Zeitfenster von vier Jahren bleibt bis zur Verwirklichung.

Rottach hofft auf “emsige” Bautätigkeit an Stelle der einstigen Seeperle

Irgendwie stand die Seestraße 19 – 21 in Rottach-Egern bisher unter keinem guten Stern. Zunächst lag die Seeperle am Kurpark nach ständigen Eigentümerwechseln annähernd 30 Jahre brach. Dann sollte diese von den neuen Eigentümern Rainer Leidecker und Ernst Tengelmann mit ihrer „Projektgesellschaft Seestr. 19-21 Rottach-Egern Verwaltungs GmbH“ bereits vor zwei Jahren abgerissen werden, da der Altbau zum Schandfleck werden drohte. Doch der Abbruch verzögerte sich um ein Jahr, obwohl alle Genehmigungen wie der Durchführungsvertrag dafür vorlagen. Auf Bitten der Eigentümer verlängerte die Gemeinde die Frist um ein Jahr. Ende 2017 kam dann die Abrissbirne.

Seit März sichert nun ein Bauzaun die offene Wunde in der Bestlage am See. Geplant ist dort ein Suitenhotel mit 102 Zimmern, ein Almhaus mit Restaurant, sowie fünf Läden und seeseitig ein Schwimmbad samt Wellnessbereich. Auch eine Tiefgarage mit 88 Stellplätzen gehört zum Komplex. Geschätzte Gesamtkosten: 40 Millionen Euro. Die reinen Baukosten ohne Grundstück bezifferte Leidecker auf „29 Millionen Euro, da wir in den Fünf-Sterne-Bereich gegangen sind“.

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Das war vor etwa einem Jahr. Schon damals musste er einräumen, weder Investor noch Betreiber für das Millionen-Projekt zu haben. Man sei zwar mit Interessenten im Gespräch, so Leideckers Standard-Formulierung, aber die „Tinte noch nicht trocken“. Keinesfalls aber bleibe das Abrissgelände eine Dauerbaugrube, es werde zügig weitergehen. Das war vor knapp einem Jahr. Nun erklärt Leidecker, man sei “in guten Gesprächen”, zum heutigen Zeitpunkt wolle er jedoch “keine weitere Stellungnahme” abgeben.

Gemeinde hofft auf „emsige Bautätigkeit“

Selbst die Gemeinde tappte lange „im Dunkeln“, wie Bürgermeister Christian Köck einst die Misere beschrieb. Doch nun scheint  Bewegung in das Projekt zu kommen.

„Es waren noch Nachweise und Gutachten für die Entwässerung, Be- und Entlüftung und Statik erforderlich“, wie Bauamtsleiterin Christine Obermüller beim Landratsamt auf Nachfrage erfuhr. Sie wunderte sich, „wieso noch keine Baugenehmigung erteilt worden ist“. Obermüller sieht inzwischen eine „Optimierung“ des Projekts durch die Eigentümer. Doch ein „Baubeginn ist der Gemeinde nicht bekannt. Vermutlich wurde noch kein geeigneter Betreiber oder Käufer für das Projekt gefunden“.

Dennoch glaubt Obermüller, dass demnächst mit den Ausschreibungen für nächstes Jahr begonnen werde. Das Problem aber derzeit sei, „dass keine Firmen für größere oder auch kleinere Bauvorhaben zu bekommen sind“. Noch stehen Leidecker und Tengelmann nicht unter Zeitdruck. Mit dem Bescheid zur Baugenehmigung vor einem Monat, so Obermüller, haben die Eigentümer nun ein entsprechendes Zeitfenster. „Die Baugenehmigung gilt erst einmal vier Jahre, sie kann jedoch um zwei Jahre verlängert werden“. So hofft die Gemeinde, „dass sich zumindest im nächsten Jahr auf dem Grundstück eine emsige Bautätigkeit ersehen lässt“.

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