Digitalisierung in der Agrarwirtschaft

Es gibt kaum eine Branche, in der sich die Digitalisierung noch nicht bemerkbar gemacht hat. Doch nicht in allen Branchen ist es offensichtlich, welche Auswirkungen die Digitalisierung wirklich hat. Die meisten Menschen wissen vermutlich nicht einmal, was sich in den vergangenen Jahren in der Agrarwirtschaft getan hat. Das versteht sich eigentlich von selbst. Denn immer weniger Menschen arbeiten in der Landwirtschaft, da immer mehr Abläufe automatisiert werden können. In diesem Artikel wollen wir einige der Entwicklungen der letzten Jahre vorstellen, um einen Einblick in diese Branche zu bieten.

Innovationen auf dem Weltmarkt

In einigen Branchen hat Deutschland schon den Ruf verloren, ein innovativer Vorreiter zu sein. Doch in der Agrarwirtschaft können die deutschen Unternehmen ganz weit vorne mitspielen. Es gibt zahlreiche Projekte in ganz Deutschland, bei denen Innovationen für die Agrarwirtschaft entwickelt werden.

Ein kanadisches Beispiel für Agrar-Innovationen ist das Projekt Bee Vectoring. Hier wurde eine neue Methode zur Aufbringung von Pflanzenschutzmittel entwickelt, welches durch speziell gezüchtete Hummeln bzw. Bienen ausgetragen wird – in Mikrodosen. Statt mit einem Pestizid-Flugzeug ganze Landstriche mit vielen Tonnen Chemie zu besprühen, hat Bee Vectoring ein BIO-Fungizid auf den Markt gebracht, welches etwa in der Botrytis-Bekämpfung den bekannten Grauschimmel direkt an der Pflanze bekämpft.

Ein Bienenstock, welcher direkt am Feldrand platziert wird, ist mit einem entsprechenden Fungizid in Pulverform bestückt, welches die Bienen unbemerkt an ihren Gliedmaßen direkt an die Pflanzen von Erdbeeren, Heidelbeeren, Sonnenblumen und anderen Nutzpflanzen tragen. Für einen Bruchteil des Preises bisheriger Methoden und auf organischer Basis. Aktuell wird ein Pilotprojekt in der Schweiz zur Einfühung auf dem europäischen Markt geplant. Noch befindet man sich jedoch in der Phase der Übersetzung von Patentunterlagen.

Fortschritt aus Deutschland

Schon vor einigen Jahren gab es kritische Stimmen, die vor den Veränderungen in der Landwirtschaft gewarnt haben. Es wurde befürchtet, dass insbesondere das TTIP-Abkommen die Standards senkt und das Ende der traditionellen Landwirtschaft einläutet. Glücklicherweise kann man auch rund 6 Jahre später nicht behaupten, dass es so gekommen ist. Die Landwirtschaft verändert sich natürlich in einem gewissen Rahmen. Doch das muss nicht zu Lasten der Landwirte, ihrer Angestellten oder der Kunden gehen. Es gibt in diesem Bereich durchaus Innovationen, von denen alle Beteiligten profitieren.

Ein Beispiel aus Deutschland ist das Projekt FarmerSpace. Bei FarmerSpace geht es darum, digitale Techniken für den Pflanzenschutz zu entwickeln. So soll beispielsweise durch die Nutzung von Satelliten und Drohnen herausgefunden werden, an welchen Stellen der Boden besonders fruchtbar ist und wo mit niedrigeren Erträgen gerechnet werden muss. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Bereiche mit kranken Pflanzen oder Schädlingsbefall schnell zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen. Dadurch soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. Das senkt die finanzielle Belastung und den Zeitaufwand für die Landwirte. Und die Kunden profitieren ebenfalls. Sie werden in Zukunft landwirtschaftliche Erzeugnisse kaufen können, die mit weniger Pflanzenschutzmitteln behandelt sind. Natürlich ist FarmerSpace aktuell noch in der Entwicklungsphase. Doch schon jetzt ist absehbar, dass es einige spannende Innovationen für die Landwirte geben wird.

Übrigens gibt es solche Forschungsprojekte natürlich nicht nur in Deutschland. Auch in anderen Ländern wird teilweise enorm viel geforscht, um die Landwirtschaft in Zukunft noch effizienter zu machen. Gerade die internationale Zusammenarbeit kann dafür sorgen, dass mehr Bewegung in diesen Sektor kommt. Innerhalb der Europäischen Union ist die Landwirtschaft sowieso schon ein großes Thema. Da versteht es sich von selbst, da es hier eine internationale Zusammenarbeit gibt. Auch über die Grenzen der EU hinaus zusammengearbeitet. So lassen sich Forschungsergebnisse kombinieren und bewährte Konzepte weiterentwickeln.

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