Diskussionen um Rottacher Voitlhof

Ende 2016 öffnete der historische Voitlhof in Rottach seine Pforten. Seitdem erlebt er einen Besucheransturm. Doch nun plant Josef Bogner Junior bereits erste Veränderungen, für die Bürgermeister Christian Köck deutliche Worte fand.

Knapp ein Jahr nach der Eröffnung beantragt Josef Bogner jun. bauliche Veränderungen am Voitlhof in Rottach.

Der Tagesordnungspunkt „Tektur zur Wiedererrichtung und Sanierung des Voitlhofes“ lässt auf ersten Blick nicht vermuten, wie viel Zündstoff in dem Antrag ist. Schließlich erkennt auch Rottachs Bürgermeister Christian Köck (CSU) an, dass Bogner ein „junger, dynamischer Unternehmer“ sei, der mit dem Voitlhof eine Bereicherung für den Ort geschaffen habe, doch ihm als Bürgermeister sei die „Gleichbehandlung“ aller Bürger wichtig, machte Köck deutlich.

Denn Bogner will nach nur einem knappen Jahr eine bauliche Veränderung an dem historischen Hof vornehmen. Er will statt den beantragten zwei Wohnungen im Dachgeschoß nur eine errichten, was für den Ortsplanungsausschuss am Mittwoch kein Problem darstellte. Anders dagegen war es bei zwei zusätzlich beantragten Balkonen auf der Nord- und Südseite des Hofes. Hier gab es Diskussionsbedarf.

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Knappe Entscheidung

Denn damit werde die Ansicht von Süden verändert, wenn Bogner vor dem Wohnzimmer einen Balkon anbringen will. „Es betrifft nicht den Voitlhof an sich, sondern den Wohnteil als Verbindungsbau zum gemeindlichen Anwesen mit den Räumen des Tennis-Vereinsheims und des Schützenstüberls“, so Bauamtsleiterin Christine Obermüller.

Nach der Gestaltungssatzung seien die Balkone genehmigungsfähig, genauso die veränderten Fensterfronten der Wohnung. „An dem Balkon sollten wir uns nicht aufhängen“, meinte Köck. Doch am Ratstisch wollte man es genauer wissen. “Ihm wäre es lieber“, wendete Florian Baier (CSU) ein, „wenn der Balkon bis zur Tennenbrücke durchgezogen würde“. Damit konnte er die meisten Ratsmitglieder überzeugen. Mit 6:5 Stimmen sprach sich das Gremium knapp für einen durchgehenden Balkon vor dem Wohnraum aus.

An der Südseite des Verbindungsbaus neben der Tennenbrücke will Bogner vor dem Wohnzimmer einen Balkon anbringen.

Doch auch bei der nächsten Veränderung Bogners kam Kritik auf. Eine Ortsbesichtigung ergab, dass Bogner die Tiefgarage unter dem Voitlhof auch als Lagerstätte nutze. „Damit fehlen dort zwei Stellplätze“, so Obermüller. Diese wären zwar hinter dem gegenüberliegenden Minigolfplatz vorhanden, dafür müsste aber dann der Erbbaurechtsvertrag geändert werden, stellte Obermüller klar. „Bisher hat die Gemeinde 19 Stellplätze zur Verfügung gestellt, nun wären es 21.“

„Keine Lex Bogner“

Nur unter dieser Voraussetzung würde man den zusätzlichen Lagerraum in der Tiefgarage genehmigen. „Wer trägt die Notarkosten“, fragte Anastasia Stadler (CSU). „Wir verursachen diese ja nicht“, machte Köck deutlich. „Hier geht es nach dem Verursacherprinzip“. Er möchte auch klarstellen, so Köck, dass die Tiefgarage eigentlich für das Personal vorgesehen war.

Im Nachgang habe sich gezeigt, dass nun ein weiterer Lagerraum benötigt werde, da Bogner neben dem Voitlhof auch einen Partyservice betreibe und für den Grill und andere Gerätschaften Unterbringungsmöglichkeiten brauche. Doch wichtig war Köck, zu betonen, dass die Stellplätze keine „endlose Größe sind“. Man wolle hier keine „Lex Bogner“ mit Blick auf andere Bauvorhaben schaffen.

Es kann aber nicht sein, wenn künftig Veränderungen am Gebäude vorgenommen werden, dass die Gemeinde unendlich viele Stellplätze zur Verfügung stellt.

Deshalb schlage er „zur Güte“ vor, dass Bogner die beiden Stellplätze bekomme. Einstimmig folgte ihm der Ausschuss.

Öffentliche WC-Beschilderung fehlt

Unspektakulär dagegen seien die öffentlichen Toiletten im Voitlhof unter der Tennenbrücke. Hier sei vertraglich geregelt, dass sie von außen zugänglich sein müssen und von der Familie Bogner „unterhalten“ werden. Doch das Landratsamt habe die fehlende Beschilderung bemängelt, so Köck. „Dies ist ein relativ kleiner Aufwand, die WC’s mit Blick von der Straße kenntlich zu machen“.

Bogner habe sich vertraglich verpflichtet, die Toiletten öffentlich auszuweisen. „Bis jetzt sei dort eine Türe, aber niemand weiß, wo das Klo ist“. Die Ortsbesichtigung habe gezeigt, dass die Toiletten in einem „einwandfreien Zustand sind“. Nur die Ausschilderung dafür fehle bislang.

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