Anfang Juni war die DLRG gefordert; der Tegernsee schwappte über seine Ufer. Zum Glück kann das Tal auf seine Wasserretter bauen. Auch in der Badesaison zählen alle auf die DLRG. Doch der fehlt der Nachwuchs …
Ende Mai: Das Miesbacher Landratsamt gibt eine Wetterwarnung aus. Auch der Hochwasserdienst Bayern und der Deutsche Wetterdienst (DWD) stimmten ein. Meteorologen warnten vor “extremen Dauerregen”. Wenig später zog der Hochwasserdienst seine Warnung zurück. Organisationen und Behörden waren sich trotzdem einig: Die Böden sind nach dem feuchten Frühjahr gut mit Wasser versorgt, sodass die Aufnahmekapazität teilweise gering ist. Am 03. Juni fand sich das Tegernseer Tal daraufhin bereits im Hochwasser und die Pegelstände schossen in die Höhe.
Mitten im Auge des Sturms: Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Florian Mengele, Vorsitzender der DLRG Tegernsee erzählt nun: “Wir waren in Günzburg, Schrobenhausen, Miesbach und Tegernsee im Einsatz.” Ihre Aufgaben während dem Hochwasser? “Wir evakuieren vorrangig Personen aus überfluteten Gebäuden, stellen medizinische Versorgung in überfluteten Gebieten sicher und stellen Flugretter für die schnelle Evakuierung und Absuche via Hubschrauber”, weiß Mengele.
Für den Ernstfall trainiert die Schnell-Einsatz-Gruppe der DLRG einmal im Monat, “unsere Strömungsretter und Einsatztaucher je einmal alle zwei Monate, auch gemeinsam mit benachbarten DLRG-Ortsgruppen”, erklärt der DLRG-Vorsitzende. Mengele betont außerdem:
Wir trainieren primär im eigenen Landkreis, zum Beispiel am Tegernsee, Schliersee und Mangfall. Jedoch führen wir auch mehrtägige Übungen oder Ausbildungen überörtlich wie beispielsweise an der Saalach in Österreich durch. Auch finden Fachausbildungen Bayern weit statt, es besteht außerdem die Möglichkeit zum Wasserrettungsdienst an Nord- und Ostsee zu fahren und dort seinen Horizont zu erweitern.
DLRG ohne Hallenbad
Die Tegernseer DLRG besteht aktuell aus 460 Mitgliedern; 40 davon sind laut Mengele im aktiven Einsatzdienst. Ohne Hallenbad gestalte sich die Nachwuchsgewinnung schwierig. Jedoch betont Mengele: “Wir bekommen zwar trotzdem häufig neue, motivierte Mitglieder, jedoch bei weitem nicht mehr so viele und so konstant und kontinuierlich wie mit Hallenbad.”
Für den kommenden Sommer will die DLRG dennoch top vorbereitet in die Saison starten: “Zu Beginn der Saison üben wir noch einmal intensiv „typische“ Einsätze, wie das Orten einer Person unter Wasser mittels Sonar und anschließendem Taucheinsatz, außerdem die medizinische Versorgung an Bord, das Abschleppen von havarierten Booten, besprechen Neuerungen und überarbeitete Einsatzabläufe.”
Der Sommer ist für die Lebensretter die absolute Hochsaison, “mit sehr vielen und immer komplexer werdenden Einsätzen, diversen Ausbildungen und Veranstaltungen wie Seefest und Schwimmkursen.” Für Interessierte skizziert Mengele abschließend noch den Weg in die DLRG: “Es beginnt mit dem Rettungsschwimmer, dann geht es mit der Ausbildung zum Sanitätshelfer und Wasserretter weiter.” Im Anschluss folge, je nach Interesse, die Ausbildung zum Strömungsretter, Einsatztaucher oder Bootsführer.
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