„Doppelt gemoppelt“ muss ja nicht sein

Seit Jahren bitten Tierschutzvereine in Bayern den Freistaat um finanzielle Unterstützung. Jetzt versprach Ministerpräsident Markus Söder, Geld locker zu machen. Was wiederum die Gemeinde Gmund dazu bewegt, ihren jährlichen Beitrag an den Tierschutzverein Tegernseer Tal zeitlich zu begrenzen.

Diesem Hund wird es egal sein, ob der Freistaat Geld locker macht oder die Gemeinde Gmund. Hauptsache, es kümmert sich jemand. / Archivbild

In einer Sache war man sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Gmund einig: Am Jahresbeitrag in Höhe von 1.000 Euro für den Tierschutzverein Tegernseer Tal wolle man nicht rütteln. Schon 2013 hatte man dieser Summe zugestimmt und auf fünf Jahre festgelegt.

Für das kommende Jahr stand nun eine neue Entscheidung an. Gmunds zweiter Bürgermeister Georg Rabl (FWG) hatte sich bereits vor der Abstimmung im Gemeinderat schlau gemacht und erfahren, dass der Freistaat die Tierheime in Bayern fördern will. Zwei Millionen Euro hat Umweltminister Marcel Huber Tierschützern bei einem Treffen in München zugesichert.

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Ohne Spenden geht nix

Schon im Vorfeld hatte Minister Markus Söder im Rahmen einer Feier zum 60-jährigen Bestehen eines Tierheims in Feucht versprochen, dass der Freistaat für die Sanierungen und Baumaßnahmen von Tierheimen Geld locker machen werde. Auch die Talgemeinden unterstützen den Tierschutzverein Tegernseer Tal seit Jahren mit ihren Mitgliedsbeiträgen.

Der Tierschutzverein Tegernseer Tal hat etwa 500 Mitglieder und ist Betreiber des einzigen Tierheims im Landkreis: des Tierheims in Rottach-Egern. 2017 mit 26 Tieren gestartet, beherbergt die Einrichtung in den Weissachauen inzwischen etwa um die 100 Haus- und Wildtiere. Auch hier wären Baumaßnahmen nötig, beispielsweise muss die Quarantäne- und Krankenstation saniert werden, wie Tierschutzverein-Vorsitzende Johanna Ecker-Schotte der Presse gegenüber äußerte. Erweitern will man zudem die Auffangstation für Vögel. Auch ein Haus für Hunde ist geplant.

Der Vereins kümmert sich im Zuge dessen nicht nur um das Wohlergehen von Tieren, sondern auch um eine strafrechliche Verfolgung bei Tierquälerei. Johanna Ecker-Schotte weiß, wie zeitaufwendig das ist. Ohne Spenden und Förderern wie der Otto-Kärner-Stiftung wäre der Verein aufgeschmissen.

Entscheidung gilt für 2019

Wie Bürgermeister Alfons Besel (FWG) in der jüngsten Sitzung betonte, halte er es für sinnvoll, den Jahresbeitrag in Höhe von 1000 Euro zunächst für das Jahr 2019 festzusetzen. „Der Tierschutz liegt uns am Herzen, aber wenn es künftig andere Finanzierungsmöglichkeiten gibt, sollten wir den Jahresbeitrag fürs erste zeitlich begrenzen. Dass muss ja nicht doppelt-gemoppelt sein.“

Geschäftsleiter Florian Ruml führte zum Vergleich die anderen Talgemeinden auf: Bis auf die Gemeinde Kreuth mit 500 Euro würde auch die anderen 1000 Euro Mitgliedsbeitrag pro Jahr zahlen. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat daraufhin den Vorschlag des Bürgermeisters.

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