Investoren bleiben anonym

Insgeheim hatten Gemeinderäte wie auch die zahlreichen Besucher der Wiesseer Sitzung wohl gehofft, endlich die Namen der Investoren zu erfahren, die seit Wochen durch die Medien geistern.

Doch sie sahen sich getäuscht. Bürgermeister Höß sieht die Zeit noch nicht reif dafür: „Heuer wird es sicher nichts mehr.“ Die Bedingungen des Wettbewerbs ließen dies nicht zu.

Drei Interessenten scheint es mittlerweile für das geplante Thermenareal geben - Namen will man aber noch nicht nennen
Drei Interessenten scheint es mittlerweile für das geplante Thermenareal zu geben – Namen will man aber noch nicht nennen.

Laut den Plänen von Architekt Matteo Thun soll im Wiesseer Kurviertel ein Thermenkomplex mit Hotel und Gesundheitszentrum entstehen. Kostenpunkt: rund 120 Millionen Euro. Seit Monaten ist die Gemeinde auf der Suche nach ernsthaften Investoren, die das Großprojekt realisieren wollen. Nun scheint man drei an der Hand zu haben, wie gestern auf der Gemeinderatssitzung in Bad Wiessee bestätigt wurde.

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Den aktuellen Stand trug der Geschäftsführer der beiden Besitzgesellschaften des Jodschwefelbad-Areals, Peter Bachmann, vor. Bachmann leitet die Jungbrunnen Holding GmbH & Co. KG und die Jodschwefelbad Bad Wiessee Holding GmbH und ist auch Anwalt der Münchner Kanzlei Noerr. Das Jodschwefelareal sei ein schwieriges steuerrechtliches Konstrukt, deshalb vertraue Höß dem Sachverstand von Bachmann, der seit Jahren in die Materie eingearbeitet sei.

Investoren wären bereit, sich zu präsentieren

So war es Bachmann vorbehalten, die drei Investoren und ihre Pläne eingehender zu beschreiben. Zwar wären die Investoren bereit gewesen, sich zu präsentieren, doch Höß wie Bachmann wollen die Gemeinde nicht einer möglichen Gefahr aussetzen, dass es wegen ungleicher Wettbewerbsbedingungen zu möglichen Klagen von abgeschlagenen Investoren kommen könnte.

Ein Investor, der laut Bachmann bereits mehrere Ärztehäuser entwickelt habe, zeige vor allem Interesse am Gesundheitszentrum mit Ärztezentrum und Jodschwefelbadbereich. „Er steht Gewehr bei Fuß und würde lieber heute als morgen anfangen. Zudem hätte er auch einen Hotelinvestor an der Hand“, so Bachmann.

Das Gesundheitszentrum muss weichen

Allerdings verfolge dieser Investor beim Gesundheitszentrum eigene planerische Ideen, statt der von Architekt Matteo Thun vorgegebenen Entwürfe. Denn das Gesundheitszentrum bekäme dann einen etwas anderen Standort. „Wo, das wird sich zeigen. Denn der Investor“, erläutert Bachmann, „will bis Ende dieses Jahres seine Planungen auf den Tisch legen“.

Der zweite Investor würde sich vor allem für Hotel und Therme interessieren und den Badepark in Teilen übernehmen. Allen Beteiligten ist klar, dass dann die Therme, anders als von Thun geplant, an den Badepark andocken würde, der in Teilen erhalten bliebe. Damit käme es auch zu einer räumlichen Trennung von Hotel und Therme. Angeblich würde sich Matteo Thun „nicht sperren“, wenn seine Entwürfe verändert würden.

Die drei Investoren haben verschiedene Vorstellungen wie das Jodbadareal zukünftig aussehen soll
Die drei Investoren haben verschiedene Vorstellungen, wie das Jodbadareal zukünftig aussehen soll.

Während die ersten beiden Investoren keine Probleme mit dem Erbbaurecht hätten, würde der 3. Investor nur bauen, wenn er das Areal kaufen könne. Dieser habe Gesundheitstourismus für Kunden aus der ganzen Welt im Auge. Letzte Woche habe auch ein Scheich aus den Emiraten, der weltweit tätig ist, angeklopft und Interesse am ganzen Komplex gezeigt. Auch für ihn sei das Erbbaurecht kein Problem, das kenne er von seinen Projekten in London schon.

Nachdem die Planungen schon so weit fortgeschritten seien, sprach sich Florian Sareiter (CSU) für eine baldige Bürgerversammlung aus. Doch Höß winkte ab: „Heuer wird es damit sicher nichts mehr“, denn ohne die Namen der Investoren wolle er keine Bürgerversammlung abhalten.

Gmund will Sportbecken mitfinanzieren

Eine erfreuliche Nachricht hatte Höß für die Unterstützer eines Hallenbads in Bad Wiessee. In einem Schreiben habe ihm Ende Oktober Gmunds Bürgermeister Georg von Preysing zugesagt, sich an den Kosten eines Hallenbads mit Sportbecken für das Schul- und Vereinsschwimmen zu beteiligen. Laut Preysing sollten alle fünf Talgemeinden an einem Strang ziehen und eine solche Einrichtung im Tal unterstützen.

Einhellig begrüßt wurde von den Gemeinderäten, dass Bad Wiessee ohne Einschränkung weiterhin den Titel „Heilbad“ führen dürfe, wie Höß verkündete. Ihm habe dies jüngst die Regierung von Oberbayern nach Messungen der Lufthygiene und des Bioklimas bestätigt.

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