Der erste Alarm ging gegen 22:30 Uhr ein. „Kleinbrand in Müller am Baum“, hieß es zunächst. Doch nach nur zwei bis drei Minuten wurde die Lage bereits hochgestuft. Denn als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr Wies im Miesbacher Industriegebiet eintrafen, schlugen die Flammen bereits aus den LKW-Anhängern.
Insgesamt drei LKW-Anhänger waren betroffen. Binnen Minuten stieg dichter Rauch in den Himmel und die Flammen zerstörten die Abdeckplanen. Direkt neben den geparkten Container-Anhängern standen zwei weitere LKW. Um ein Übergreifen der Flammen und damit sogar eine mögliche Explosion zu verhindern, reagierte Kommandant und Einsatzleiter Alois Fuchs jun. laut Merkur mit seinen Einsatzkräften sofort.
Die Feuerwehrler bildeten nach dem Ausrollen der Schläuche eine sogenannte „Riegelstellung“. So erzeugten die Einsatzkräfte mit dem Löschwasser aus den Fahrzeugen eine Art Wasserwand, um die Zugmaschinen vor dem Überschlagen der Flammen zu schützen, dies berichtet der Merkur. Nach der Feuerwehr Wies trafen auch die Einsatzkräfte aus Wall, Miesbach, Agatharied, Dürnbach und Tegernsee ein. Rund 120 Feuerwehrmänner waren im Industriegebiet im Einsatz.
Löschtanks leer – Feuerwehrler pumpen Wasser aus der Mangfall
Warum so viele Einsatzkräfte nötig waren, erklärt Kreisbrandrat Anton Riblinger gegenüber der Zeitung mit dem Einsatzort. Zwar standen die brennenden Auflieger auf einem Parkplatz im Freien, dennoch sei ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Lagerhallen anfangs nicht auszuschließen gewesen. Dies wiederum hätte laut Riblinger in einem Industriegebiet wie Müller am Baum schwerwiegende Folgen haben können.
Doch das konnte durch den laut Fuchs gut koordinierten Löscheinsatz verhindert werden. Auch die LKW selbst konnten gerettet werden. „Die waren nur ganz leicht angekokelt“, so der Einsatzleiter gegenüber dem Merkur. Der Eigentümer der Fahrzeuge wurde verständigt und habe diese dann weggefahren, um den Einsatzkräften den Zugang zu den brennenden Altkleidern in den Containern zu erleichtern.
Nachdem die Löschtanks der Feuerwehren leer waren, pumpten sie Mangfallwasser aus den Werkskanälen. „Zum Glück waren die nicht ausgetrocknet. Dann wäre es brenzlig geworden“, sagt Fuchs. Eine öffentliche Wasserversorgung mit Hydranten gebe es im Industriegebiet nämlich nicht.
Fingen die Altkleider von allein Feuer?
Insgesamt zeigt sich Kommandant Fuchs zufrieden darüber, dass bei dem Einsatz alles reibungslos abgelaufen sei. Durch starke Zusammenarbeit und jeder Menge Wasser sei es den Feuerwehren gelungen, die brennenden Altkleider abzulöschen. Danach gingen die Feuerwehren auf Nummer sicher und organisierten einen Bagger, um auch jedes Gutnest zu erwischen.
Noch in der Nacht nahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen auf. Die Schadenshöhe beziffert Carolin Hohensinn, Pressesprecherin am Polizeipräsidium Oberbayern Süd, gegenüber dem Merkur auf mindestens 50.000 Euro. Wie es zu dem Feuer kam ist noch nicht geklärt. Doch am Einsatzort war man sich einig: Dass die Altkleider in einem verschlossenen Anhänger von selbst zu brennen angefangen haben, ist äußerst unwahrscheinlich.
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