Ein Kommentar von Nina Häußinger
Bauunternehmer Haslberger, residiert fernab der Gemeinde hinter dem Bauer in der Au. Hat sich Wald von Kreuth bis Waakirchen gekauft, Gaststätten trotzig geschlossen und sichert sich das Wohlwollen einiger mit Brotzeiten für die Feuerwehr. Vorteil: Da oben ist es meist ruhig, Touristen kommen nicht mehr.
Mediziner und Millionär Strüngmann kauft sich in Bad Wiessee eine komplette Uferfront, schrottet das Haus des Gastes, plant nicht mit heimischen Architekten, sondern mit mexikanischen und kann bald vom Badehaus bis zur Uferpromenade über Privatgrund laufen. Regt sich Widerstand, wartet er eben, lässt ruhen. Kann er. Er hat das Geld, die Gemeinde die Baustelle.
Ein ordentliches Druckmittel
Und nun Kohler: Umtriebig, ehrgeizig und sicher ein erheblicher Steuer- und Arbeitsplatzgeber. Er hat aus dem sicher nicht schönen alten Wiesseer Hof eine neue Nummer aus dem Hut gezaubert, deren Namen nicht jedem schmeckt, die aber den Ort zweifellos verjüngt und ihm eine köstliche Asienküche beschert hat.
Aber dann kommt die Alm am Wallberg dazu und nun das Café Kreutzkamm. Wer sich die Mühe macht, geht einmal auf eine der Kartendienste im Netz und markiert nur die Flächen, über die diese Herren bestimmen. Was der Politik blühen kann, hat der Betonbaron aus Freising bis heute eindrucksvoll demonstriert. Wenn ihr nicht das macht, was ich will, sperr ich zu. Lass es verfallen.
In einer touristisch orientierten Gegend ist das ein ordentliches Druckmittel. Denn jeder Gemeinderat wird bald von seinen Bürgern gefragt, warum er nicht mal nach Kompromissen mit der Gegenseite sucht. Einige dieser Herren kommen aus einer knallharten Geschäftswelt, jenseits des Tals. Sie kommen mit harten Bandagen und der Erwartung, alles genehmigt zu bekommen. Es wäre töricht, von einem Ausverkauf zu sprechen. Denn diese Herrschaften sorgen eben auch für Steuern und Jobs. Aber ein Auge sollten wir auf ihre Absichten, ihr Gebaren werfen und rechtzeitig gegensteuern, wenn sie sich als Könige gerieren.
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