DSL in Gmund: Die Zukunft sieht anders aus

Moosrain, Ostin, Festenbach – die Außenbezirke Gmunds sind notorisch unterversorgt mit schnellem Internet. Für zwei der drei Ortseile gibt es eine Lösung. Festenbach geht dagegen “leer” aus.

Nicht ohne Grund, wie Geschäftsleiter Alfons Besel betont.

Seit dem 12. Oktober ist der DSL-Anschluss in Moorain offiziell freigegeben. Knapp zwei Jahre hat es gebraucht, bis alles soweit fertig war, dass die Anwohner ihren schnellen Internetanschluss nutzen konnten. Richtig ärgerlich sei laut Besel dann eigentlich auch nur die Kommunikationspolitik der Telekom gewesen.

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Alfons Besel spricht sich für eine Zukunftslösung aus.

“Die Telekom hat in diesem Fall eine Monopolstellung. Das bedeutet die Verträge werden uns diktiert.”

Der neue DSL-Anschluss verspricht Geschwindigkeiten von bis zu 16 Mbit pro Sekunde. Aufgrund der ungünstigen Positionierung der Verteilerkästen wird daraus für die Mehrheit der Moosrainer DSL 6.000. Das garantiert die Telekom. Und auch das ist eine deutliche Verbesserung zu früheren Zeiten.

In Ostin hofft man nun in der Gemeinde, dass alles etwas schneller über die Bühne geht. Ende Oktober wurden die Verträge an die Telekom verschickt. Und so nimmt der Prozess seinen Lauf.

Etwa 18 Monate dürfte das Verfahren dauern. Wenn alles gut läuft haben die Anwohner Mitte 2013 einen DSL-Zugang mit bis zu 50 Mbit pro Sekunde. Theoretisch.

110.000 Euro für 550 Haushalte

Die Kosten für die Versorgung der insgesamt 550 Haushalte in den beiden Ortsteilen sind nicht ohne. In Moosrain haben die Arbeiten 70.000 Euro gekostet. In Ostin wird es mit 40.000 etwas günstiger. Die Gemeinde muss in beiden Fällen nur einen Bruchteil zahlen. Das meiste stammt aus dem Topf des DSL-Förderprogramms. Doch das Programm läuft zum Ende des Jahres aus.

Nicht der einzige Grund weswegen Festenbach, der Dritte im Bunde der Unterversorgten, in absehbarer Zukunft nicht zum Zuge kommt. Wie Alfons Besel auf der letzten Gemeinderatssitzung betonte, sei Festenbach mit Geschwindigkeiten zwischen 2 und 6 Mbit pro Sekunde prinzipiell gut versorgt. Und ohne die Förderung sei eine Verlegung neuer Glasfaserkabel für die Gemeinde wirtschaftlich nicht tragbar.

Darüberhinaus ist man in der Verwaltung erstaunt über den schnellen Gesinnungswandel. In 2009 hatten, bei einer Umfrage der Gemeinde, nur zwei Personen aus Festenbach für schnelleres Internet plädiert. Nun, zwei Jahre später, habe man eine Unterschriftenliste von 50 Festenbacher Bürgern erhalten, die sich für höhere Geschwindigkeiten aussprechen. Doch auch das werde an der derzeitigen Entscheidung nichts ändern können.

Auf dem Weg in die Zukunft

Dabei ist für Besel klar, dass die derzeitigen Aktionen in Moosrain und Ostin nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu noch höheren Verbindungsraten sein können. “Die technischen Anforderungen steigen stetig. 50.000 bis 100.000 ist die Zukunft. Und da werden wir uns auch hin entwickeln müssen.”

Eine Zielsetzung, die die Gmunder Verwaltung mit einer “zukunftsfähigen Systemplanung” angehen möchte. Und ein Ansatz, der zwar in die richtige Richtung geht, den Festenbachern in den nächsten fünf Jahren aber kein schnelleres Internet bringen wird.

Auch Louisenthal und Teile von Festenbach sind "unterversorgt". Karte: telekom.de

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