Jung und sportlich: Reicht das für eine Coronainfektion? Mario Steiger (Name von Redaktion geändert) musste am eigenen Leib erfahren, dass eine Impfung auch als junger, fitter Mensch nicht sinnlos ist. Ihn hat’s erwischt, hier erzählt er seine Geschichte.
Am 19. November telefoniere ich mit Steiger. Er ist knapp 30 und beschreibt sich als körperlich fit – zur Hochrisikogruppe gehört er bestimmt nicht. Deshalb lässt er sich nicht impfen. Gleich zu Beginn im Gespräch mit der TS erklärt der knapp 30-Jährige, er sei auf keinen Fall Corona-Leugner oder Impfskeptiker. “Ich habe mich nicht bewusst gegen die Impfung entschieden”, sagt er.
”Mir wird nichts passieren”
Steiger habe die Impfung einfach immer weiter hinausgezögert. “Das wird überhaupt nicht tragisch. Mir wird nichts passieren”, redet er sich ein. Außerdem hat er ohnehin mit einer Ansteckung gerechnet – dann sei er genesen und hat für einige Monate seine Ruhe.
Etwas später erwischt es ihn tatsächlich – er ist mit Corona infiziert. Bekommt starkes Fieber und grippeähnliche Symptome. Alles kein Problem. Eine Grippe hatte er schon öfter. Dann sagt er: “Das ist doch schon heftiger” und erklärt:
Ich habe kein Licht vertragen und war für etwa vier Tage komplett out of order.
Diese vier Tage beschreibt Steiger später im Gespräch als “extrem heftig”. Mittlerweile ist die Infektion gute vier Wochen her. Die Nachwirkungen sind jedoch noch da. Immer wieder habe er Kopfschmerzen und muss sich alle drei Stunden hinlegen. Der Virus hat ihn überrumpelt – er hat nicht damit gerechnet, wie unberechenbar die Krankheit auftritt.
Die Quarantäne während der Erkrankung sollte man auch nicht auf die leichte Schulter nehmen – sie belastet, sagt Steiger. Dabei leiden die Verwandten und Freunde mit. Alle machen sich Sorgen, Steigers Freundin musste für die Dauer der Quarantäne etwa aus der gemeinsamen Wohnung raus.
Nach Infektion “geläutert”
Auch Sport ist aktuell immer noch keine Option. “Ich habe vor kurzem erst wieder leichten Sport probiert. Nach zehn Minuten hatte ich Lungenschmerzen”, sagt Steiger und betont er habe zwar keine Angst und jeder müsse für sich entscheiden, nach der Infektion bezeichnet er sich aber dennoch als “geläutert.
Mittlerweile sagt er, er möchte sich impfen lassen. Spätestens die aktuellen Zahlen haben ihn überzeugt. Abschließend betont er: “Durch die Impfung hätte ich viel weniger gelitten.”
SOCIAL MEDIA SEITEN