Duschen ist doof

Der Bau der vier Sozialwohnungen in der Georg-Stöger-Straße in Gmund ist in vollem Gange. Familienfreundlich sollen sie werden. Dabei setzt man den Fokus nicht etwa auf das Waschen im Stehen unter der Dusche, sondern auf das wohlige Bad in der Wanne.

Hier entstehen die Familienwohnungen – jetzt mit Badewanne. / Foto: Nicole Kleim

Im November vergangenen Jahres ließ die Gemeinde Gmund die Katze aus dem Sack: Der Altbestand des gemeindeeigenen Hauses in der Georg-Stöger-Straße 16 wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Der vordere Teil wurde bereits erneuert.

Die im Altbestand entstehenden vier Sozialwohnungen sind insbesondere für Familien vorgesehen, die wenig Geld haben. Aber auch anerkannte Asylbewerber, die in der Gemeinde sesshaft werden wollen, sollen bei der Vergabe berücksichtigt werden. Die Ausschreibung der Wohnungen ist für Ende 2018, Anfang 2019 vorgesehen.

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Unterstützt wird das Projekt vom Freistaat Bayern im Rahmen des Kommunalen Wohnraumförderungsprogramms. 1,6 Millionen Euro hat der Freistaat für den rund 2,2 Millionen Euro teuren Bau bewilligt (wir berichteten). Davon werden 814.100 Euro als Zuschüsse ausbezahlt und 800.000 Euro als zinsgünstige Förderdarlehen angeboten. Die Bedingung: Eine barrierefreie, behindertengerechte Bauweise.

Lagerfläche wird wohl Waschraum

Der Aushub der Baugrube begann am 18. Juni. Weil zum Hang hin Stellplätze geplant sind, müssen die 60 Jahre alten Stützmauern erneuert werden. Jetzt hat Bauamtsleiterin Christine Wild die Gemeinde darauf aufmerksam gemacht, dass die Familien „Badewannen brauchen“ würden. Weil aber die geplanten, behindertengerechten Duschen nicht ersetzt werden dürfen, wäre die Konsequenz ein extra Waschraum im Keller, so Gmunds Geschäftsleiter Florian Ruml in der gestrigen Gemeinderatssitzung.

Doch diesen hatte die Gemeinde eigentlich als Lagerfläche geplant, nachdem man aus Kostengründen davon abgesehen hatte, das Dachgeschoss auszubauen. Und auch die Toiletten, die neben der Dusche angedacht sind, müssten dann an die gegenüberliegende Wand versetzt werden. Der zweite Bürgermeister Georg Rabl (FWG) meinte, Dusche und Badewanne gehören mittlerweile zum Standard.

Badewannen sinnvoll, Kosten überschaubar

Fliesenleger Bernd Ettenreich (FWG) ließ es sich nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass der Keller „gefliest gehört“, wenn dort Waschmaschinen stünden. Bürgermeister Alfons Besel versprach, diesen Punkt zu berücksichtigen. Er kündigte an, die Badewannen in die vier Familienwohnungen einbauen zu lassen. Zumal die Kosten überschaubar seien, wie er erklärte.

Die Fertigstellung des Ersatzbaus in der Georg-Stöger-Straße ist für Juni 2019 geplant. Im Zeitplan hänge man grundsätzlich drei Wochen nach, so Besel. Was nichts ausmachen würde, wie Gmunds Geschäftsleiter Florian Ruml auf Nachfrage erklärt. “Dach und Fenster kommen jedenfalls vor Wintereinbruch”.

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