Das neue Sportzentrum in Otterfing sorgt weiterhin für Unruhe in der Gemeinde. Eine Abstimmung über die schalltechnische Untersuchung am alten Standort am Nordring endete im Otterfinger Gemeinderat in einem offenen Streit. Ein Argument des Bürgermeisters wollten seine Kritiker dabei nicht gelten lassen. Nun lenkt Egelseder widerwillig ein.
Es schien alles geklärt, als sich die Otterfinger im Rahmen eines Bürgerentscheides Ende März mehrheitlich dafür aussprachen, das Otterfinger Sportzentrum am bisherigen Standort am Nordring neu zu entwickeln. Doch seitdem gehen die offenen Grabenkämpfe innerhalb des Otterfinger Gemeinderates weiter. Vor allem die Fronten zwischen Bürgermeister Jakob Eglseder (CSU) und seiner Stellvertreterin Ulrike Stockmeier sind verhärtet.
Ein Lärmgutachten sorgt für Aufregung
Am Dienstag ging es nun darum, eine schalltechnische Untersuchung für das Sportzentrum am Nordring in Auftrag zu geben. „Es geht um den Lärm der durch den Sportbetrieb, parkende Autos und dem Verkehr für die Nachbarn zu erwarten ist“, sagte Bürgermeister Jakob Eglseder.
Auch aus Sicht von Gemeinderätin Ulrike Stockmeier (FWG) ist ein solches Gutachten sinnvoll. Die Mehrheit des Gemeinderates verständigte sich schließlich aber darauf, das Gutachten erst im Oktober in Auftrag zu geben.
Denn am 7. Oktober will der Gemeinderat in einer Sondersitzung über das Konzept des Sportzentrums entscheiden. „Erst dann können die Experten auch zuverlässig sagen, welcher Schallschutz notwendig ist“, betonte Gemeinderat Max Ruf (SPD). Diesem Argument folgte schließlich auch die Mehrheit des Gemeinderates.
Trotzdem entbrannte am Ende der Abstimmung ein offener Streit. Stockmeier forderte, dass der zuständige Architekt des Projekts bereits in der heute Abend anberaumten Sitzung der Otterfinger Sportkommission Rede und Antwort stehen soll. In dem Unterausschuss der Gemeinde sitzen je zwei Mitglieder aller Fraktionen sowie Vertreter des TSV Otterfing und einer Bürgerinitiative. Stockmeier betonte:
Ich möchte am 7. Oktober nicht in eine Sondersitzung gehen, in der wir unvorbereitet sind.
Das lehnte Bürgermeister Eglseder jedoch zunächst ab und verwies auf die dadurch zusätzlich entstehenden Kosten für die Gemeinde. „Das Planungsbüro kann arbeiten und bekommt alle Unterlagen, auch die Protokolle der Sportkommission. Wenn der Planer keine Rechnung stellt, kann er gerne in die Sportkommission kommen“, so Eglseder.
Ist das nicht der Fall, muss die Gemeinde für die zusätzlichen Beratungsdienste zahlen. „Wenn der Planer nicht dabei ist, fehlt uns ein wesentlicher Baustein für die Beratung. Das Geld sollte in diesem Fall nicht das Problem sein“, betonte dagegen Ruf.
Am Ende der Sitzung versprach der Bürgermeister, sich darum zu bemühen, dass der Planer heute Abend in der Sitzung der Sportkommission den aktuellen Stand präsentieren werde.
Eglseder lenkt ein
Wie Egelseder heute auf Nachfrage der Holzkirchner Stimme bestätigte, ist er auf die Forderung aus dem Gemeinderat eingegangen: „Ich habe den Planer gebeten heute Abend in die Sitzung der Sportkommission zu kommen“, so Egelseder. Die dadurch zusätzlich entstehenden Kosten für die Gemeinde beziffert der Bürgermeister auf rund 200 Euro.
Egelseder machte derweil keinen Hehl daraus, dass er weiterhin wenig davon hält, dass der Planer heute erscheint. “Ich erwarte mir von dem heutigen Treffen eigentlich nichts. Es ist wichtig, dass der Architekt nun endlich mit der Arbeit beginnen kann.”
Solange das Schallschutzgutachten aber nicht vorliege, sei das eigentlich nicht möglich, so Egelseder abschließend. Für Diskussionsstoff rund um das Otterfinger Sportzentrum dürfte demnach auch heute Abend gesorgt sein.
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