Denn gerade die abgestorbenen oder vom Biber umgenagten Bäume, auch Windwurf und Schneebruch, bilden die Grundlage für das, was die Natur braucht, um sich neu aufzurichten. Zuerst leisten Spechte oder bohrende Insekten ganze Arbeit, damit sich später reichlich Pilze und Bakterien ansiedeln können, um das alte Holz in neuen Nährboden für nachwachsende Pflanzen und hungrige Käfer zu verwandeln. Ganz zu schweigen von den kleinen und großen Löchern, die Nist- und Unterschlupf-Gelegenheiten für viele Arten bieten, bis hin zu Fledermäusen und Käuzchen. In Gewässern hat das Totholz sogar noch den Vorteil, dass es das Strömungsverhalten ändert, die Lebensraum- und Artenvielfalt erhöht und nicht zuletzt auch den Sauerstoffgehalt und die Wasserqualität.
So steckt der Niedergang also schon voller Verwandlung und neuem Werden. Wie im alltäglichen Leben auch, liegt die Kunst des Betrachtens in der Zusammenschau der unterschiedlichen Seiten, die untrennbar zusammengehören. Weil das Neue erst im Vergehen des Alten entstehen kann. Und weil sich im natürlichen Zusammenspiel Geben und Nehmen zu einem fruchtbaren Miteinander verbinden.
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