Ein E-Schiff für den Tegernsee?

Seit einiger Zeit tuckert die Bayerische Seenschifffahrt mit einem E-Schiff über den Starnberger See. Gibt es so etwas bald auch auf dem Tegernsee? Und welchen Einfluss nimmt der Krieg in der Ukraine auf die Schifffahrt?

Das E-Schiff der Starnberger Flotte – die EMS BERG. / Quelle: Bayerische Seenschifffahrt

Etwas mehr als fünf Millionen Euro war die Bayerische Seenschifffahrt bereit, für ein E-Schiff zu zahlen. Der Auftrag für die EMS Berg erfolgte bereits 2019. “Die Inbetriebnahme erfolgte im Mai des vergangenen Jahres im Rahmen der Schiffstaufe, bei der auch Herr Staatsminister Albert Füracker mit dabei war. Taufpatin war die Landtagsabgeordnete Ute Eiling-Hütig”, weiß der Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt, Michael Grießer.

Zusätzlich musste auf dem Werftgelände die komplette Ladeinfrastruktur – Grieß betont: “inklusive einer neuen Trafostation” – neu errichtet werden, um den Strombedarf für das Laden der EMS BERG am Starnberger See zu decken. Auch die Ladeanschlüsse für den 1.600 kW leistungsstarken Schiffsakku mussten erst geschaffen werden.

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Doch obwohl sich das Schiff am Starnberger See “gut in den Betrieb eingefügt” habe, gibt es vorerst keine Pläne, ein E-Schiff für den Tegernsee anzuschaffen. “Sodass wir die Gelegenheit haben, mit der EMS BERG noch weitere Erfahrungen zu sammeln”, argumentiert der Geschäftsführer.

Brandgefährdet sei die EMS BERG übrigens nicht, wie Grießer betont. “Man sollte oder darf den Akku gar nicht löschen”, so Grießer weiter. Dieser sei nämlich gar nicht brennbar. Eine Sprinkleranlage besitze das Schiff jedoch schon, bemerkt Grießer abschließend – für alle anderen eventuellen Brände.

Höhere Preise dank Krieg in der Ukraine?

Mittlerweile spüre man aber auch am Tegernsee wieder einen Aufschwung bei der Seenschifffahrt. Die Fahrgäste finden nach zwei Jahren Corona-Pandemie wieder zahlreich zurück an die Docks. So erklärt Stephan Herbst von der Seenschifffahrt: “Im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren ist ein starker Anstieg der Fahrgastzahlen zu spüren.”

Dafür drückt der Schuh nun woanders. Seitdem der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine tobt, steigen die Energiepreise scheinbar ins Unendliche. “Die Beschaffung des Treibstoffs ist erheblich kostenintensiver geworden”, erklärt Herbst und betont: “Zum jetzigen Zeitpunkt werden die Mehrkosten nicht an die Fahrgäste durch angepasste Fahrscheinpreise weitergegeben.” Ob sich das in naher Zukunft ändert, bleibt allerdings offen.

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