In vier Tagen feiert die Gmunder Raiffeisenbank ihr 100 jähriges Bestehen. Beni Eisenburg gibt in seinem kurzen Artikel einen interessanten Einblick in die Historie der Bank. Wie entstand sie? Wer war Friedrich Wilhelm Raiffeisen? Und wie steht sie heute da?
Zum Namen, Friedrich Wilhelm Raiffeisen wurde am 30. März 1818 als Sohn des ersten preußischen Bürgermeisters Gottfried Raiffeisen und seiner Frau Amalie in Hamm geboren. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf, zum Studium war kein Geld vorhanden, so ging er als 17 jähriger zum Militär.
Mit 27 Jahren übernahm er die Amtsbürgermeisterschaft in Weyerbusch. Im Hungerwinter 1846-47 gründete er einen Brotverein. 1848 welchselte er als Bürgermeister nach Flammersfeld, dort rief er einen Hilfsverein für in Not geratene Baunern ins Leben, der mit Darlehen und günstigen Zinsen half.
Als Bürgermeister von Heddesdorf (Neuried) gründete er dann 1864 den “Darlehenskassenverein” und den “Wohltätigkeitsverein”. Ersterer wurde Beispiel vieler Genossenschaftsbanken, von denen es heute 330.000 in aller Welt gibt.
In Gmund kamen am 18. Juni 1911 im Gasthof Oberstöger 50 Interessenten zur Gründungsversammlung zusammen.
1. Vorstand wurde Anton Floßmann – Käsereibesitzer in Finsterwald
2. Vorstand wurde Karl Echter, Schlosser und Spenglermeister in Gmund
Vorsitzender des Aufsichtsrates wurde Bernhard Kern jun. in Gmund
Stellvertreter, Anton Nestl, Schreinereimeister in Finsterwald
Als Rechner wurde Baumeister Alois Degani gewählt.
Die Lokalzeitung schrieb damals:
“Der Darlehensverein Gmund ein Blühen und Gedeihen”
Dieser Wunsch hat sich in den vergangenen 100 Jahren bewahrheitet.
Die Lokalzeitung von heute schreibt:
“Jubiläums-Präsent für die Genossen – Raiffeisenbank Gmund schüttet zum 100-jährigen Bestehen acht Prozent Dividende aus”
Insgesamt 2.658 Mitglieder hat die Raiffeisenbank heute. Ihre Bilanzsumme liegt bei 95 Millionen Euro. Und der Gewinn im vergangenen Jahr lag bei 222.000 Euro. Alleine das Kreditvolumen beläuft sich auf 80 Millionen Euro. Die positive Entwicklung brachte den zweiten Wiesseer Bürgermeister Robert Huber zur folgenden Aussage:
Die Bank hat bewiesen, dass sie bodenständig, trotzdem mit Weitsicht und einer starken Verbundenheit zu den Bürgern und den Kommunen agiert. Besser kann ein Unternehmen nicht dastehen.
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