Ein lautes Wochenende im Landkreis

Am Wochenende donnerte es gewaltig auf den Straßen des Landkreises. Die Polizisten der Kontrollgruppe Motorrad hatten alle Hände voll zu tun.

Dem ein oder anderen wurde am Wochenende ein zu lauter Auspuff zum Verhängnis. / Quelle: Pixabay

Am Wochenende nutzen viele Biker die letzten schönen Tage des Monats noch für einen Ausflug aus. Zwei Polizisten der Kontrollgruppe Motorrad des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd sorgten dafür, dass am Sudelfeld auch alles glatt läuft.

Gegen 13.00 Uhr am Samstag wurden die Beamten auch schon auf die erste mögliche Straftat aufmerksam – die war nämlich kaum zu überhören. Aus der Polizeimeldung geht hervor: “Von Weitem war schon das laute Kreischen des kleinen Motors zu hören.” Es handelte sich um ein Kleinkraftrad der Marke Beta, das mit hoher Geschwindigkeit das Sudelfeld in Richtung Parkplatz Arzmoos unterwegs war.

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Die Polizisten hielten das Fahrzeug an und schnell wurde klar, warum das Kleinkraftrad so laut war – es war bis zur Höchstleistung getunt. Statt der erlaubten 45 km/h holte der Hobbytuner ganze 70 bis 80 km/h aus seiner Maschine. Die Autobahnpolizeistation Holzkirchen teilt außerdem mit:

Zu den vielen technischen Mängeln, wie fehlender Tacho, starkem Ölverlust, abgebrochene Bremshebel und teils defekter Beleuchtung, kam erschwerend hinzu, dass der Fahrer die erforderliche Fahrerlaubnis nicht hatte.

Nach einer Überprüfung des 17-jährigen Augsburgers stellten die beiden Polizisten fest, dass der Jugendliche bereits 2018 mit einem getunten Mofa erwischt worden war. Sein Kleinkraftrad wurde sichergestellt. Seinen Führerschein wird er so schnell nicht wiederbekommen.

Vom Kleinkraftrad zur Harley

Kurze Zeit später donnerte es wieder laut auf die Beamten zu. Diesmal waren es zwei umgebaute Harley Davidson. Auch hier wurde die Ursache der Lärmentwicklung schnell festgestellt. An einem der Motorräder war eine Auspuffanlage komplett ohne Dämpfung montiert, an der zweiten Maschine war eine Zubehörauspuffanlage montiert, welche in diesem Zustand nicht auf öffentlichen Straßen benutzt werden darf.

Erschwerend kam noch hinzu, dass das vordere Schutzblech fehlte, der Tacho außerhalb des Sichtfeldes des Fahrers montiert wurde, die Luftfilteranlage nicht in den Papieren eingetragen wurde, die Sissybar ohne Zulassung montiert wurde, falsche Reifen eingetragen und montiert wurden und die Blinkerabstände auch nicht stimmten.

Das Duo aus dem Inntal bzw. Saarland musste sich abholen lassen und sich von ihren Motorrädern verabschieden, beide wurden sichergestellt und werden ebenfalls von einem Sachverständigen begutachtet. Die Fahrer erwartet ein empfindliches Bußgeld, zu dem kommen noch die Kosten für Abschleppung und den Sachverständigen. Nachdem eines der Motorräder vor kurzem „ohne Mängel“ begutachtet wurde, wird auch gegen den Prüfer ermittelt, da der Fahrer angab, das Fahrzeug in diesem Zustand dort vorgestellt zu haben.

Kein Ende in Sicht

Damit war jedoch noch nicht Schluss. Zu den herausragenden Fällen kamen am Samstag noch zwei Motorräder mit abgefahrenen Reifen, ein Motorrad mit fehlendem Rückspiegel und zwei Kräder mit fehlenden Rückstrahlern hinzu.

Nachdem der „laute“ Samstag nicht reichte, röhrte am Sonntag an den Beamten gegen 15.30 Uhr auf der BAB A8 auf Höhe Holzkirchen ein Audi A5 aus Fürstenfeldbruck vorbei. Der Audi wurde angehalten und kontrolliert, der 36-jährige Puchheimer gab sofort zu, dass sein Auspuff „etwas“ lauter sei. In der Polizeimeldung heißt es:

Eine Messung ergab eine Überschreitung von 10 db(A) was die Geräuschkulisse verdoppelt.

Auch dieses Fahrzeug wurde sichergestellt und zur APS Holzkirchen gebracht. Dort stellt ein Sachverständiger fest, dass die Auspuffanlage manipuliert worden war. Es wurden größere Endkappen angeschweißt, zudem wurde der Endtopf ausgeräumt und neu verschweißt. Auch bei diesem Fahrzeug blieb es nicht bei dem „einen“ Mangel.

Das Fahrwerk sei zwar vor Jahren vom TÜV geprüft worden, aber die Änderungen wurden bis heute nicht in den Fahrzeugpapieren berichtigt, teilt die Autobahnpolizeistation mit. Schwerwiegender waren aber die Mängel an den Reifen. Der vordere Reifen war bis zur Karkasse abgefahren, das Fahrzeug war somit verkehrsunsicher. An eine Heimfahrt war in diesem Zustand nicht zu denken. Auf den Puchheimer kommt nun ein Bußgeldbescheid in Höhe von etwa 700 Euro zu. Hinzu kommen die Kosten für Neuerteilung der Betriebserlaubnis.

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