Doch eigentlich haben sie nur abgeworfen, was sie für die nächsten Monate nicht brauchen. Im trockenen Winter wäre die Wasserversorgung der vielen Blätter viel zu schwierig. Also konzentrieren sie sich auf das für sie Wesentliche und lassen alles Andere los.
Was bei den Bäumen jeden Herbst so leicht und farbenfroh geschieht, ist für uns Menschen oft schier unmöglich. Zu sehr hängen wir an dem Vertrauten. Zu wichtig scheinen all die Dinge, Beziehungen und Gepflogenheiten um uns herum, dass wir oftmals vergessen, dass alles davon vergänglich ist und wir nichts und niemanden festhalten können. Aber vielleicht ja auch gar nicht müssen, weil dieses Kommen und Gehen in einem größeren Rahmen aufgehoben ist.
So, wie es die wunderbaren Worte von Rainer Maria Rilke beschreiben:
Man muß nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muß, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muß in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, dem gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt.
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