Ein Sporthotel für Bad Wiessee

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Am Dienstag wurden die Pläne für ein Hotel in der Hirschbergstraße in Bad Wiessee vorgestellt. Neben der Therme und dem Brennerpark ist dies nun das dritte Großprojekt, dass in der nächsten Zeit Realität werden soll. Läuft alles nach Plan, kann der Bau schon 2014 beginnen.

Ehemaliges Kinderkrankenhaus

Nur eine Wiese und ein paar Bäume befinden sich derzeit auf dem 7.000 Quadratmeter großen Grundstück in der Hirschbergstraße. Wenig lässt darauf schließen, dass dort – in Nachbarschaft zur Wiesseer Seepromenade und dem Jodbad – früher ein Gebäudekomplex stand. „Doch von 1950 bis 1972 befand sich hier ein Kinderkrankenhaus. Nach der Stilllegung 1972 wurde es im Jahr 1984 schließlich auf Kosten der Gemeinde abgerissen“, erklärte Bürgermeister Peter Höß bei der letzten Gemeinderatssitzung die Vorgeschichte des Grundstücks.

Nun soll dieses wieder für ein neues Gebäude genutzt werden. Der Vorteil: Nach wie vor existiert ein gültiger Bebauungsplan, der auf dem Areal eine touristische Nutzung erlaubt. In der Vergangenheit habe es eine Reihe von Bauträgern gegeben, die dort gerne Eigentumswohnungen errichtet hätten. Die Gemeinde habe dies aber immer abgelehnt, so Höß weiter.

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4 Sterne für Sport- und Seminarpublikum

Dass dort irgendwann einmal ein Hotel entstehen könnte, hatte man aber offenbar stets im Hinterkopf. Das Grundstück befindet sich derzeit im Besitz einer Münchner Bank, die mit der Capital-Forum AG mit Sitz in München und Tegernsee einen Optionsvertrag geschlossen hat. „Die Capital-Forum wird das Hotel aber nicht selbst bauen, sondern ein Konzept im Sinne der Gemeinde entwickeln und einen Investor suchen“, so der Leiter des Wiesseer Bauamtes, Helmut Köckeis.

Am Dienstag stellten der zuständige Rottacher Architekt Florian Erhardt und Hans-Peter Völmicke von der Capital-Forum die konkreten Pläne für ein Vier-Sterne-Sport- und Seminarhotel vor. Demnach ist auf dem Areal ein Komplex mit etwas über 6.000 Quadratmeter Geschossfläche auf drei Stockwerken und einem Dachgeschoss geplant. Insgesamt 85 Zimmer mit rund 180 Betten sollen darin Platz finden. „Die Idee ist es, hier ein Ferienhotel für das junge, sportorientierte Publikum zwischen 25 und 45 Jahren entstehen zu lassen“, erklärte Völmicke.

Noch ist das Grundstück in der Hirschbergstraße unbebaut, das könnte sich aber bald ändern
Noch ist das Grundstück in der Hirschbergstraße unbebaut. Das könnte sich aber bald ändern.

Zudem wolle man Unternehmen mit einer jungen Altersstruktur dafür begeistern, dort Team-Building-Maßnahmen und Seminare abzuhalten, so Völmicke weiter. Auch ein Wellnessbereich im Dachgeschoss und eine Dachterrasse sollen die Zielgruppe ansprechen. Das Restaurant wird zudem auch für Nichthotelgäste zugänglich sein.

„Wir denken, dass Bad Wiessee hierfür der richtige Standort ist. Hier herrscht Aufbruchstimmung. Wir haben auch bereits eine Wirtschaftlichkeitsstudie erstellen lassen, die uns das bestätigt“, so Völmicke weiter. Dabei lässt sich das Projekt weitestgehend im Rahmen des bereits bestehenden Bebauungsplans realisieren.

Wir haben hier zwar keine 1A-Lage, aber dennoch eine sehr gute Lage. Mit dem Hotel wollen wir ein breites Publikum ansprechen

, betonte Florian Erhardt. Während der Brennerpark als Wohnareal und die geplante Therme inklusive Hotel also eher in das Hochpreissegment einzuordnen sind, will man mit dem Vier-Sterne-Sporthotel auch ein preiswerteres Angebot in Bad Wiessee schaffen.

Damit sich das Gebäude in die Landschaft einfügt, setzen die Planer auf Materialien aus Holz, Glas und Naturstein. Um die erforderliche Zahl an Stellplätzen zu erreichen, ist eine Tiefgarage mit 68 Parkplätzen angedacht. Die restlichen 40 Halteplätze entstehen oberirdisch.

Gemeinderat einstimmig dafür

„Das Gelände hat lange brach gelegen. Das erste Sporthotel im Tegernseer Tal wäre nun ein weiteres Zeichen für die in Bad Wiessee herrschende Aufbruchstimmung“, so Bad Wiessees Zweiter Bürgermeister Robert Huber. Auch Herbert Stadler (CSU) konnte sich für das Projekt begeistern. Vor allem der Wellnessbereich im Dachgeschoss sei eine gute Idee. Dass mit Florian Erhardt ein einheimischer Architekt mit der Planung betraut sei, der sich mit den lokalen Gegebenheiten auskenne, stimme ihn besonders zuversichtlich, so Stadler weiter.

Auch die anderen Mitglieder des Gemeinderates zeigten sich von dem geplanten Sporthotel angetan und sprachen sich einstimmig für eine weitere Konkretisierung des Vorhabens aus.

Nun haben auch verschiedene andere Behörden die Gelegenheit, eine Stellungnahme abzugeben. Im Anschluss werden die Pläne im Rathaus für einen Monat der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So können auch die Bürger Anregungen zum geplanten Sporthotel geben. Die gesammelten Stellungnahmen werden dann im Dezember oder Januar erneut im Gemeinderat zur Sprache kommen. Erst dann wird der endgültige Bebauungsplan verabschiedet.

Quelle Startbild: Architekturbüro Erhardt/Erlacher

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