Nach der Sitzung im Dezember lag das Vorhaben von Bernd und Roswitha Pfatischer nun erneut auf dem Tisch des Rottacher Ortsplanungsausschusses. Das Paar möchte ihr gleichnamiges Gästehaus zwischen der Ludwig-Thoma-Straße und der Rottach abreißen und durch drei Mehrfamilienhäuser mit 21 Wohnungen und einer Tiefgarage ersetzen. Noch aber ist im Rathaus unklar, was der Antragsteller mit seinem Antrag auf Vorbescheid wirklich vorhat. Will er letztlich das bestehende Gästehaus erhalten und zwei Neubauten samt Tiefgarage bauen, oder gleich alle drei Mehrfamilienhäuser.
Am Dienstagnachmittag rangen die Gemeinderäte um Höhen und Abstandsflächen. „Grundsätzlich vertrage die Grundstücksgröße drei Gebäude“, erläuterte Bürgermeister Christian Köck (CSU). Sollte aber das bestehende Gästehaus mit einer Höhe von über zwölf Metern abgerissen werden, würde es sicher nicht möglich sein, einen Neubau in gleicher Höhe hinzustellen, so Köcks Klarstellung.
Dann sind wir bei einer Wandhöhe von 6,60 Metern. Wenn aber das alte Haus Bestand hätte und es nur mit Wohnungen umgenutzt würde, dann könnte die Höhe erhalten bleiben.
Sollte der Bauwerber aber drei Neubauten hinstellen wollen, dann würde die ortsübliche Größe greifen. Auf dem „Holzweg“ sei man aber mit dem Argument, das sind mir zu viele Häuser auf dem Grundstück. „Es gibt genügend andere Grundstücke im Ort, die in dieser Weise bebaut wurden“, gab Köck zu bedenken.
Auch Einheimische sollen profitieren
Laut Bauamtsleiterin Christine Obermüller sollen die beiden Neubauten (Haus zwei und drei) hinter dem bestehenden Gebäude eine Höhe von 6,60 Metern haben, die von den Nachbarhäusern mit etwa gleicher Höhe vorgegeben werde. Probleme sah sie mit der Länge des Bestandsgebäudes von 24 Metern, die aber das Landratsamt zugestehen würde. Entgegengekommen seien die Pfatischers schon mit einer niedrigeren Traufhöhe und beim Haus zwei nur noch mit einer Länge von 20 Metern.
Geplant seien jetzt insgesamt 13 Wohnungen mit einer Größe von 73 bis 139 Quadratmetern, sechs Einzimmer-Appartements und zwei kleinere Wohnungen mit knapp 40 Quadratmetern. Josef Lang (CSU) knüpfte seine Zustimmung daran, dass drei neue Häuser entstehen. Wenn aber der Altbau weiterhin bestehen bleibe, wäre dies eine wesentlich größere Baumasse, als auf dem Antrag. Wenn dem so wäre, so Obermüller, dann würde der Bauwerber mit den Abstandsflächen Probleme bekommen. Andreas Erlacher (FWG) betonte:
Selbst wenn wir uns im Bauausschuss auf 20 Meter Länge festlegen, dann hat der Antragsteller auch ein Anrecht auf 24 Meter. Das ist so. Wenn wir dies ablehnen, wird das Landratsamt uns ersetzen.
Diese Diskussion sei müßig, versuchte Köck sie einzudämmen, „denn wir haben jetzt den Antrag in der vorgelegten Form mit drei Neubauten auf dem Tisch“. Er sei auch der Auffassung, wenn dies der Bauausschuss heute nicht positiv verabschiede, „dann wird uns das Landratsamt überstimmen. In diesem Fall zu Recht, weil das Grundstück das Vorhaben hergibt“.
Köck warb für Pfatischers Planungen, da dieser auch Einheimischen normale Mieten ermöglichen wolle, „damit nicht nur gut Betuchte mit hochpreisigen Immobilien eine Möglichkeit haben“. Dies sei ja „schön“, wenn dies der Antragsteller in Aussicht stelle, so Gabriele Schultes-Jaskolla (FWG), „aber was ist, wenn er es sich in ein paar Jahren anders überlegt“. Trotz der Einwände wurde der Antrag auf Vorbescheid für drei Neubauten am Ende einstimmig genehmigt.
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