Landkreis will MVV beitreten
“Ein Ticket, ein Fahrplan, ein Netz”

Der Landkreis will Teil des Münchner Verkehrsverbunds werden. Gestern konnte der Beitritt in die Wege geleitet werden. Was ändert sich?

Ein MVV-Beitritt hätte laut Olaf von Löwis “echte Vorteile” für die Bürger des Landkreises.

Landrat Olaf von Löwis spricht von einem ‘Meilenstein in der Verkehrswende’: Es geht um den MVV-Beitritt des Landkreises. Gestern Nachmittag wurden endlich die Weichen gestellt. Der Kreisentwicklungsausschuss habe sich einstimmig dafür ausgesprochen, dem Münchner Verkehrsverbund (MVV) am 10. Dezember beizutreten. Löwis sieht in dieser Entwicklung echte Vorteile für die Bürger des Landkreises. Der Politiker betont:

Für mich ist der entscheidende Vorteil die Einheitlichkeit: ein Ticket, ein Fahrplan, ein Netz. Landrat Olaf von Löwis

Der endgültige Beschluss liegt aktuell jedoch noch beim Kreistag, der am 23. Februar entscheiden will, ob er dem Beitritt zustimmt. Neben dem Landkreis Miesbach stehen auch die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen und Rosenheim vor einem Beitritt zum Fahrplanwechsel im Dezember.

Anzeige

Was ändert sich im Landkreis?

Gibt der Kreisrat Ende Februar grünes Licht für den Beitritt, werden die Zonen des MVV von sechs auf zwölf erweitert. Der Landkreis liege in Zukunft in den Zonen drei bis neun. Aus dem Miesbacher Landratsamt heißt es dazu: „Bekannte Tickets wie die ‘Kurzstrecke’ und das 365-Euro-Ticket für Schüler und Auszubildende werden übernommen und gelten für den gesamten Verkehrsverbund.“ Der MVV-Tarif sorge außerdem dafür, dass Strecken überwiegend günstiger werden. So sollen künftig Fahrten innerhalb einer Gemeinde nur noch 1,90 Euro kosten. Einzig bei gemeindeübergreifenden Strecken kann es zu kleineren Verteuerungen kommen.

Die Kosten des Beitritts belaufen sich dabei auf eine einmalige Zahlung von etwa 220.500 Euro sowie eines jährlichen Beitrags von 983.500 Euro. Die gute Nachricht: Der Freistaat Bayern übernimmt die übrigen Kosten. Dazu Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Der Beschluss des Miesbacher Kreisentwicklungsausschusses ist ein wichtiges Signal für den ÖPNV in der Region.“ Der Politiker betont weiter:

Weil leistungsfähige Verkehrsverbünde für die Entwicklung des ÖPNV vor Ort so wichtig sind, übernimmt der Freistaat einen Großteil der anfallenden Kosten für Verbundbeitritte und -neugründungen. Verkehrsminister Christian Bernreiter

Um die lokalen Verkehrsunternehmen müsse man sich übrigens keine Sorgen machen. Die bleiben, so das Landratsamt. Denn der MVV sei ein Verkehrsverbund – kein Verkehrsunternehmen – und verfolge lediglich das Ziel, die Preise und Tarife der lokalen Verkehrsunternehmen zu harmonisieren.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Pressemeldung