Laut aktuellen Befunden der Polizei Bad Wiessee ist die Zahl der Einbrüche in diesem Jahr allerdings rückläufig.
Eine Reihe von Einbrüchen sorgte in den vergangenen zwölf Monaten im Tegernseer Tal für Aufregung. Und auch im Januar dieses Jahres schien es nahtlos so weiterzugehen. Der brutale Raubüberfall auf ein älteres Ehepaar in der Dr.-Scheid-Straße in Rottach-Egern im Januar schockierte das ganze Tegernseer Tal. Maskierte Täter drangen in das Haus der Eheleute ein, fesselten und beraubten die Opfer und entkamen. Doch bis jetzt ist dieser Fall 2014 glücklicherweise die Ausnahme.
Einbrüche talweit zurückgegangen
Für dieses Jahr kann die Polizei nämlich insgesamt eine deutliche Besserung verbuchen. Paul Knott, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Bad Wiessee, äußerte erfreut: „Wir können für dieses Jahr bislang nur sieben Einbrüche verzeichnen. Dabei fanden alle Vorfälle in Wohnungen und Privathäusern statt. Kein einziges Geschäft, keine Gaststätte war betroffen. Warum die Einbruchszahlen in diesem Jahr niedriger ausfallen, kann sich Knott nur so erklären:
Es waren wahrscheinlich auswärtige Banden, die uns das Leben schwer gemacht haben. Dieses Jahr haben sie uns bis jetzt verschont.
In Bad Wiessee und Tegernsee gab es heuer jeweils zwei Einbrüche, in Kreuth, Rottach-Egern und Waakirchen lediglich einen Einbruch. Trotzdem fordern Politik und Bürger Lösungen für das Problem, das uns im vergangenen Jahr Kopfzerbrechen bereitete. Nun könnte den Beamten eine neue Software behilflich sein.
Neue Software – eine Option für die Wiesseer Polizei?
Im Oktober startet ein Pilotprojekt der Bayerischen Landesregierung, das mit Hilfe von geographischen Fallanalysen Kriminalitätsschwerpunkte herausfindet. Innenminister Joachim Herrmann stellt die neuartige Software in einer Pressemitteilung vor: „Ab Oktober 2014 testen wir im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für ein halbes Jahr in München und Nürnberg, ob dieses Prognoseinstrument unsere tägliche Lagearbeit bei der Bayerischen Polizei sinnvoll ergänzen kann.“ Nach der Evaluation wird dann über den weiteren Einsatz entschieden.
Wie genau diese Software arbeitet, erklärt Kriminalhauptkommissar Günter Olok vom Bayerischen Landeskriminalamt: „Die Funktionsweise hat ihren Ursprung in den sogenannten ‚Near repeats’. Diese Bezeichnung steht für ein Phänomen der Wahrscheinlichkeit für Folgedelikte in bereits belasteten Gebieten. ‚Near repeats’ sind mindestens zwei Delikte, die Kriterien wie zum Beispiel die zeitliche oder räumliche Nähe aufweisen. Mathematiker entwickelten Formeln, mit deren Hilfe Intervalle zwischen ‚Near repeats’ berechnet werden. Massenhaft musterhaftes Verhalten lässt sich so also prognostizieren.“
Ob diese Prognosesoftware auch im Tegernseer Tal in Zukunft zum Einsatz kommt, ist noch ungewiss. Auf Nachfrage äußerte sich Wilhelm Sigel, Dienststellenleiter der Polizei Bad Wiessee, zurückhaltend: „In Bezug auf diese neuartige Prognosesoftware kann auf regionaler Ebene noch keine Stellung bezogen werden. Das ist eine Sache der Bayerischen Landesregierung, die erst erprobt werden muss.“
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