Zartes Grün macht sich allmählich an den Ufern breit, nur der See selbst übt sich vorerst weiter in kühler Zurückhaltung. Er lässt sich noch nicht allzusehr von den Frühlingsgefühlen anstecken, sondern wartet auf sommerliche Tage. Man müsste schon ins eisig kalte Wasser hinunter, um die ersten kleinen Veränderungen unter der Oberfläche zu bemerken. Für die Pflanzen- und Tierwelt an Land ist der Startschuss fürs Wiedererwachen deutlich sichtbarer gefallen. Und so bejubelt auch unser Osterfest das kraftvolle Aufblühen der Natur.
Dabei geht die biblische Geschichte vom Leiden Jesu, seinem Tod und seiner Auferstehung noch einen Schritt weiter. Sie erzählt von einem Wunder neuen Lebens, das sich manch einem auf den ersten Blick nicht erschließen mag. Zu fern von der Realität scheint es, zu unwirklich. Vielleicht lädt dieses unfassbare, österliche Geschehen gerade deshalb dazu ein, unser Leben immer wieder völlig neu zu sehen. Zu erkennen, dass die Welt für uns nur auf jene Weise wirkt, wie wir von ihr denken. Und dass wir uns erst in ein anderes Verständnis hineinwagen müssen, um es zu verstehen. So wie sich das Leben unter der Wasseroberfläche des Sees nur denen offenbart, die dort hinabtauchen und es mit Offenheit und Neugierde erkunden.
Das österliche Bild der Auferstehung kann schließlich so vieles bedeuten: Darauf zu vertrauen, dass das Licht stärker ist als die Dunkelheit. Sich nach schweren, bedrückenden Zeiten wieder aufzurichten und den Schmerz hinter sich zu lassen. Mutig für Frieden und Gerechtigkeit einzustehen und andere zu unterstützen, die Aufmunterung und Hilfe benötigen. Also die Grabsteine dieser Welt gemeinsam beiseite zu schieben und das Leben mit einem Halleluja zu feiern!
Ein fröhliches Osterfest wünscht euch und Ihnen in diesem Sinne die Redaktion der Tegernseer Stimme!
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