Windkraft auf der Holzer Alm wäre denkbar

Wie Wolfgang Rzehak von den Grünen sitzt Johann Schmid ebenfalls im Gmunder Gemeinderat. Schmid ist dabei Fraktionsvorsitzender der SPD. Und über seine Position hinaus eint ihn und seinen Grünen Kollegen auch der Gedanke an mögliche Windkraftanlagen im Tal.

Wir haben Johann Schmid im Rahmen unserer Serie “Frag den Fraktionsvorsitzenden” einige Fragen zu wichtigen talweiten Themen gestellt. Hier seine interessanten Antworten.

Tegernseer Stimme: Guten Tag Herr Schmid. Lassen sie uns zunächst über das Thema Verkehr sprechen. Wie sehen Sie die Verkehrsbelastung im Tegernseer Tal und wo sehen Sie in Zukunft Verbesserungsmöglichkeiten?

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Johann Schmid: Meiner Meinung nach würde eine bessere Koordination der Ampelanlagen im Tegernseer Tal helfen, um der Entstehung spontaner Staus entgegen zu wirken. Darüber hinaus sind aber auch langfristige Maßnahmen wie der Ausbau des schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs und hier die Einführung eines 30 Minuten Taktes sinnvolle Ideen.

Hilfreich kann aber auch die Bereitschaft der Bürger sein kurze Strecken mal nicht mit dem Auto zurückzulegen, vielleicht wird diese Bereitschaft durch die hohen Benzinpreise ja noch verstärkt.

Tegernseer Stimme: Wo und wie konnten in jüngerer Vergangenheit ihrer Meinung nach bereits Fortschritte herbeigeführt werden?

Johann Schmid: Ganz konkret ist hier die kostenfreie Busbeförderung für Gästekarteninhaber zu nennen, damit konnte man sicherlich einige dazu gewinnen ihre Autos stehen zu lassen.

“Die SPD Fraktion setzt auf den Kreisverkehr in Seeglas”

Tegernseer Stimme: Welche konkreten Ziele verfolgt Ihre Fraktion in Punkto Verkehr beziehungsweise Verkehrsinfrastruktur?

Johann Schmid: Wir setzen uns intensiv für die Entstehung eines Kreisverkehrs in Seeglas ein, ich hoffe dass dieses Projekt verwirklicht werden kann.

Tegernseer Stimme: Der Tourismus ist die wohl wichtigste Einnahmequelle des Tegernseer Tals. Wie sollte Ihrer Meinung nach die touristische Infrastruktur des Tegernseer Tals der Zukunft aussehen?- Gibt es diesbezüglich in Ihrer Gemeinde Nachholbedarf?

Johann Schmid: Ja sicherlich. Es ist sehr wichtig, dass wir Ersatz für die in den letzten Jahren weggefallenen Hotelbetten schaffen und diese durch neue ersetzen.

Tegernseer Stimme: Durch welche konkreten Maßnahmen können Ihrer Meinung nach die Übernachtungszahlen im Tegernseer Tal verbessert werden?

Johann Schmid: Hier ist denke ich ein positives Image sehr wichtig. Wir sind eine Vorbildregion in Sachen Gentechnikfreiheit. Dieses positive Attribut sollten wir noch stärker für uns nutzen. Auch in Punkto E-Bikes sind wir sicherlich gut aufgestellt und haben hier durchaus etwas erreicht, was es in anderen Regionen so nicht gibt.

Darüber hinaus lassen sich auch noch einige praktische Dinge wie eine bessere Buchbarkeit der Hotels und Pensionen über das Internet nennen, um die Übernachtungszahlen zu steigern. Ich würde es gerade in Bezug auf die Gemeinde Gmund begrüßen, wenn man die Tourismusinformation direkt an die Hauptstraße verlegen würde und sie dadurch noch mehr ins Blickfeld stellen würde.

Tegernseer Stimme: Worin sehen sie Vorteile im Zusammenschluss der TTT mit der ATS? Gibt es hier Ihrer Meinung nach auch Risiken?

Johann Schmid: Die Zusammenlegung ist sicherlich zu begrüßen, da somit Synergien der beiden Institutionen genutzt werden können. Resultate daraus sind weniger Parallelbetrieb, durchgängigere Angebote und letztlich ein noch überzeugender Marktauftritt.

Man muss vor allem verhindern, dass sich ein Wasserkopf in der Verwaltung bildet und personelle und finanzielle Ressourcen verschwendet werden. Insofern ist die Zusammenlegung ein richtiger und wichtiger Schritt.

Solaranlagen, Wasserkraft und eventuell auch Windenergie

Tegernseer Stimme: Der Landkreis Miesbach verfolgt mit der Idee bis 2035 energieautark zu sein ein durchaus ambitioniertes Ziel. Ist dieses Vorhaben Ihrer Meinung nach realistisch?

Johann Schmid: Anspruchsvolle Ziele sind denke ich nur erreichbar, wenn in Zukunft noch mehr Gas gegeben wird.

Tegernseer Stimme: Welche erneuerbaren Energien wären ihrer Meinung nach für das Tegernseer Tal besonders geeignet?

Johann Schmid: Solar- bzw. Photovoltaikanlagen und die Wasserkraft bieten sich hier besonders an. Meiner Meinung nach wäre zudem auch eine Windkraftanlage beispielsweise auf der Holzer Alm denkbar. Dabei muss man aber auch immer den Spagat zwischen Energieversorgung und Landschaftsschutz schaffen.

Die schöne Landschaft ist unser oberstes Kapital, sie darf keinesfalls zu Gunsten der Energieversorgung belastet oder in ihrer Optik belastet werden.

Tegernseer Stimme: Für eine weiterhin positive Entwicklung des Tegernseer Tals ist es wichtig, dass alle Gemeinden an einem Strang ziehen, wie beurteilen Sie die derzeitige Zusammenarbeit zwischen den Tal-Gemeinden?

Johann Schmid: Erste gelungene Schritte sind die Bündelung des gesamten Bereichs Abwasser in einem Zweckverband, sowie die Zusammenarbeit der Standesämter mit der Möglichkeit auch weiterhin vor Ort heiraten zu können.

Inwieweit man durch gemeinsame Regelungen in den Bereichen Steuer- und Abgabenwesen und der Personalverwaltung noch weitere Synergieeffekte nutzen kann gilt es zu prüfen.

Im Internet sind wir noch schwach aufgestellt

Tegernseer Stimme: Wie kann diese Ihrer Ansicht nach auch im Bereich der Verwaltung noch verbessert werden?

Schmid: Gerade in den Bereichen Feuerwehr und Bauhof sehen ich hier gute Chancen einer verstärkten gemeinsamen Nutzung. Nichts desto trotz darf dies nicht auf Kosten der Bürgernähe geschehen, Verwaltung darf niemals zum Selbstzweck werden.

Tegernseer Stimme: Die Nutzung des Internets und sozialer Netzwerke bietet auch für die Gemeinden einige Chancen. Wie nutzen Sie als Ortsfraktion das Internet und welche Ziele verfolgen Sie mit diesen Maßnahmen?

Johann Schmid: Diese Möglichkeiten nutzen wir leider viel zu wenig, dies ist aber vor allem den mangelnden personellen Ressourcen geschuldet. Wir sind und der Bedeutung des Internets und des damit verbundenen Potentials für die Gemeinden aber sehr wohl bewusst.

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