So werfen sie ihren Kollegen im Gemeinderat unangemessenen Wahlkampf vor, sowie ein klares Handeln gegen die Wiesseer Bürgerinteressen. Und auch aus der Bevölkerung kommt Kritik.
Mitte des Monats konnte sich der Gemeinderat in Wiessee nicht auf eine Bürgerbefragung in Sachen Einheimischenprogramm einigen. Einige Gemeinderäte kritisierten dabei den Antrag der CSU als Schaufensterantrag und Zeitdiebstahl.
“Gegen die Interessen der Bürger”
Das sieht die CSU naturgemäß anders. Das vorgebrachte Argument, man solle zunächst schauen, was man als Gemeinde mit seinen Grundstücken und Wohnungen vorhabe, wirke für die CSU Wiessee äußerst befremdlich, erklärt der Vorsitzende Florian Sareiter allerdings heute.
Denn der Ortsverband der CSU sieht für sein Vorgehen einen deutlichen Rückhalt in der Bevölkerung. Die im vergangenen Sommer durchgeführte Bürgerbefragung habe ein eindeutiges Votum für ein Einheimischenprogramm ergeben.
Wer wie die Gemeinderäte von SPD, Wiesseer Block (…) gegen den Antrag auf Ermittlung des Bedarfs an Familien-Bauland stimmt, handelt klar gegen die Interessen der Bürger vor Ort.
Gleichzeitig wirft man den anderen Parteien aber auch ein verantwortungsloses Vorgehen vor: „Wir stehen zwar kurz vor wegweisenden Wahlkämpfen auf Landes- und Bundesebene, diese sollten jedoch auf gemeinnützige, kommunalpolitische Themen keinerlei Einfluss haben“, meint jedenfalls Sareiter.
Diskussion geht an Realität vorbei
Daher werde die CSU dieses Ziel auch weiterhin verfolgen, wie es in einer jüngst veröffentlichten Erklärung heißt. Aber nicht nur die CSU, sondern auch aktuell Wohnungssuchende kritisieren das Vorgehen der Gemeinde Bad Wiessee.
So kann beispielsweise unsere Kommentatorin TegTal, die gerade mit ihrer Familie von Schliersee nach Tegernsee ziehen möchte, die Diskussion im Gemeinderat nicht nachvollziehen. Was angeboten werde, seien Wohnungen die direkt an der Hauptstraße lägen, sodass man von Wohnqualität kaum sprechen könne. Und zwar für einen Preis von 1000 Euro Warmmiete für 65 Quadratmeter, weiß TegTal.
Das ist die Realität für Wohnungssuchende im Tal und im Wiesseer Gemeinderat konnte man sich nicht einmal darüber einigen, eine Bürgerbefragung dahingehend durchzuführen, ob und in welchem Ausmaß Bedarf an bezahlbaren Wohnungen besteht.
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