Einstige Kiesgrube wird Humushaufen

Das Waakirchner Tiefbauunternehmen Christian Kerndl muss seinen Kiesgruben-Lagerplatz kurz vorm Gewerbegebiet am Brunnenplatz renaturieren. Die sei nach nunmehr dreißig Jahren Pflicht, so Kerndl. Und jetzt?

Einst Kiesgrube, zwischenzeitlich Kies-Lagerplatz, bald wieder Wiese. / Foto: N. Kleim

Wer aus Richtung Kammerloher Kreisel Richtung Schaftlach fährt, bemerkt auf Höhe der Einfahrt zum Gewerbegebiet Brunnenweg das Schild des Waakirchner Tiefbauunternehmens Christian Kerndl. Dahinter schaut es aus wie auf einer Baustelle: Bagger stehen herum und mehrere Stein- und Erdhaufen deuten darauf hin, dass hier etwas umgegraben wurde. Sollte Kerndl hier etwa bauen?

Keineswegs, sagt dieser auf Nachfrage. Seit etwa dreißig Jahren habe die Firma Kerndl an dieser Stelle Kies abgegraben und gelagert. Seit etwa fünf Jahren habe er den Platz von seiner Tante gepachtet, erzählt Christian Kerndl. Hier habe er seinen eigenen Kies zwischengelagert, den er aus seiner Kiesgrube etwa 100 Meter weiter in Richtung Brunnenweg heraushole.

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Die Ressource ist erschöpft

Der mit der ehemaligen Kiesgrube in Abstimmung mit dem Landratsamt erstellte Bescheid sei nun abgelaufen. Vom Landratsamt sei er deshalb darauf hingewiesen worden, dass die Kiesgrube nun geschlossen, und die Fläche wieder Wiese werden muss. Einen Alternativplatz habe er noch nicht gefunden, sagt Kerndl und ergänzt, dass er aber auch „keinen Bedarf hat“.

DIe Firma Kerndl hatte ihren Kies hier “zwischengelagert” und ist nun dabei, die Fläche zu “renaturieren”. / Foto: N. Kleim

„Wir haben jetzt einfach weniger Lagerplatz“, sagt er mit leichtem Bedauern in der Stimme. Auf sein Geschäft wirke sich das nicht negativ aus. „Wir werden deswegen nicht weniger Leute, falls Sie das meinen“. Durch den Wegfall des Lagerplatzes müsse man sich jetzt eben auf der eigenen Kiesgrube etwas einschränken und neu sortieren. Wie viel Kies er täglich abbaue, sei unterschiedlich und von Jahr zu Jahr verschieden, sagt Kerndl. Manchmal sei es ein Lkw voll, manchmal hundert.

Kiesgruben müssen verschwinden

Dass Kiesgruben „verschwinden“ sei ein ganz normaler und gewollter Vorgang, sagt Sophie-Marie Stadler, stellvertretende Pressesprecherin des Landratsamts. Denn die Genehmigung für eine Kiesgrube könne nicht dauerhaft ausgestellt werden.

Das läge in der Natur der Sache: Ressourcen seien eben nur begrenzt abbaubar. Deshalb stehe von Anfang an fest, wie lange und wie viel abgebaut werden darf, und wie die Fläche am Ende wieder auszusehen hat. Die Abbaumenge und Abbaudauer sei – abhängig von Grundstücksgröße und Grundwasserschutz – in jedem Genehmigungsbescheid festgeschrieben, so Stadler.

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