Wie bereits gestern berichtet, soll es Zusammenhänge zwischen dem brutalen Raubüberfall auf ein Rottacher Ehepaar und einem Mord in Nordrhein-Westfalen geben. Nun meldet sich die Polizei in einem Schreiben zu Wort – mit neuen Details. 
Am 8. Januar 2014 wurden Dagmar und Heinz J. in ihrer Villa in Rottach-Egern brutal überfallen und ausgeraubt. 16 Stunden lang war das Ehepaar gefangen gehalten – der Mann wurde schwer misshandelt. Die beiden Brüder, Thomas und Ingo W. wurden zwei Jahre später zu jeweils zehneinhalb und neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Anstifter, Ralf K. bekamt sieben Jahre Haft und der Kunsthändler Bernd W. 22 Monate auf Bewährung.
Durch moderne DANN-Analyse konnte nun einer der Brüder auch mit dem Fall in Hagen (Nordrhein-Westfalen) in Verbindung gebracht werden. Auch sein Komplize, ein 45-jähriger Bosnier, konnte überführt werden. Nun meldet sich das Polizeipräsidium Oberbayern-Süd in einem offiziellen Schreiben mit den Details zu Wort.
Mord an einem 55-Jährigem
Demnach handelte es sich bei der Tat in Hagen um einen Raubmord am 9.11.2006, bei dem der 55-jährige Geschäftsmann Wolfgang S. in seinem Wohnhaus durch zwei Schüsse getötet wurde. Der Millionär kam laut ARD gerade aus der Sauna, als er überfallen wurde. Seine 52-jährige Lebensgefährtin wurde misshandelt und schwer verletzt. Nachdem Wolfgang S. ermordet wurde, zwangen die Täter seine Lebensgefährtin den Tresor zu öffnen. Die Täter erbeuteten damals unter anderem Brillantschmuck und Uhren im Wert von 600.000 Euro.
Im Zuge der Ermittlungen arbeitete die Mordkomission „Bergruthe“ im Verlaufe der Jahre 262 Spurenakten mit über 1700 Einzelspuren ab, vernahm zahlreiche Zeugen und veranlasste kriminaltechnische Untersuchungen. „Zwei bei dem Raub erbeutete hochwertige Uhren tauchten 2009 und 2011 in den Niederlanden auf, führten allerdings immer noch nicht zum Erfolg“, erklärt die Polizei in ihrem Schreiben. Die Familie und Versicherung des Millionärs-Paares setzten 150.000 Euro auf Hinweise aus – ohne Erfolg.
Täter gefasst
Bis jetzt. Denn im Zusammenhang mit dem versuchten Raubmord in Rottach-Egern 2014 konnte durch die DNA-Analyse der mittlerweile 50-jährige Thomas W. aus Lünen mit dem Mord in Hagen in Verbindung gebracht werden.
Der zweite DNA-Treffer führte zu besagtem 45-jährigen Bosnier, der sich in seiner Heimat abgesetzt hatte. Als dieser am 3. August 2017 mit dem Flugzeug nach Deutschland einreiste, nahmen ihn SEK-Beamte am Dortmunder Flughafen fest. „Beiden wurden mittlerweile Haftbefehle im Zusammenfall mit dem Tötungsdelikt aus 2006 verkündet“, so Polizei abschließend.
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