Ende der Maßlosigkeit

Wegen der ausgiebigen Sponsoring-Praxis der vergangenen Jahre stehen die Sparkasse und ihr Ex-Vorstandsvorsitzender Georg Bromme seit Monaten in der Kritik. Dabei hat der neue Sparkassen-Chef Martin Mihalovits bereits im April 2012 einen Konsolidierungskurs eingeleitet.

Jetzt hat die Sparkasse den Jahresabschluss 2013 veröffentlicht. Vor allem das Sponsoring und die Sachkosten wurden weiter reduziert.

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Sparkassenvorstand Martin Mihalovits präsentiert den Jahresabschluss der Sparkasse / Archivbild.

Die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee steht seit Monaten in der Kritik. Dabei ist das üppige Sponsoring der Geburtstagsfeiern des Ex-Landrats und früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Jakob Kreidl (77.000 Euro) und des Vize-Landrats Arnfried Färber (55.000 Euro) aus dem Jahr 2012 vielen Sparkassenkunden ein Dorn im Auge. Die hohen Ausgaben in diesem Bereich machten sich auch in der Bilanz der Bank bemerkbar.

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Blickte man auf den Gewinn des Jahres 2012, ergab sich ein deutliches Bild: Bei einer Bilanzsumme von 1,61 Milliarden Euro konnte die Sparkasse Miesbach-Tegernsee nur einen Gewinn von 509.000 Euro erwirtschaften. Gemessen am Ertrag war sie damit das bayernweite Schlusslicht unter den Sparkassen.

Deutliches Plus zum Vorjahr

Im vergangenen Jahr sah es da schon deutlich besser aus. So erwirtschaftete das Geldinstitut 2013 einen Jahresüberschuss von 2,25 Millionen Euro und konnte seinen Gewinn damit deutlich steigern. „Wir haben hier schon einiges erreicht und von 2012 auf 2013 Kosten von drei Millionen Euro eingespart“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Martin Mihalovits.

Der Sachaufwand verminderte sich um 18 Prozent. Die betrieblichen Aufwendungen wurden um 8,6 Prozent auf jetzt 33,1 Millionen Euro gesenkt. (Vorjahr: 36,2 Millionen Euro). Das Personal ist davon allerdings nicht betroffen, es kam nicht zu strukturellen Stellenkürzungen. Derzeit beschäftigt die Sparkasse 361 Mitarbeiter.

Sponsoring weiter reduziert

Auch der Posten „Sponsoring“ wurde weiter zurückgefahren. Gab die Sparkasse hier 2011 noch 2,1 Millionen Euro aus, waren es im Folgejahr 1,4 Millionen und 2013 „nur noch“ 1,16 Millionen Euro. Im Vergleich zu anderen Geldinstituten sei dieser Betrag allerdings noch immer hoch, wie Mihalovits betont: „Für eine Sparkasse von vergleichbarer Größe sind etwa 500.000 Euro üblich.“ Aus diesem Grund wird das Geldinstitut die Ausgaben in diesem Bereich weiter reduzieren.

Die Unterstützung von Großveranstaltungen wie dem Snowboard Weltcup am Sudelfeld werde es, so Mihalovits, in Zukunft nicht mehr in diesem Umfang geben. Man will das Sponsoring moderat zurückfahren. „Es geht hier nicht um Radikal-Sparen, sondern um die Angemessenheit für ein Haus unserer Größe.“ Das Hauptaugenmerk werde hier künftig eher auf der Förderung der Jugend liegen. Der Sparkassenchef unterstreicht aber auch: „Es muss ein angemessener Gewinn erzielt werden, bevor wir etwas weitergeben können.“

Sparkassenvorstand Martin Mihalovits präsentiert den Jahresabschluss der Sparkasse / Archivbild.
Das Sponsoring in der Höhe früherer Jahre gehört der Vergangenheit an.

Auch die Eigenkapitalquote der Sparkasse soll weiter erhöht werden. Sie stieg im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent auf 126.465.000 Euro. Damit wollen die Verantwortlichen sich auch an den internationalen Basel III Bestimmungen orientieren, die eine bestimmte Eigenkapitalquote vorschreiben. Um das zu erreichen, wird der Vertrieb weiter gestärkt. „Wir wollen uns wieder unserer eigentlichen Kernaufgabe widmen und die Bevölkerung mit Finanzprodukten und Krediten versorgen“, so der Vorstandsvorsitzende. Das Ziel ist es, so noch näher zum Kunden zu finden.

Dass es aber noch einiges zu tun gibt, um die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee weiter zu konsolidieren, zeigt die Tatsache, dass die Ertragslage der Bank im vergangenen Jahr zwar gestiegen sei, aber weiterhin unterhalb des Bayernschnitts liege. „Auch wenn wir das Ruder herumgerissen haben, dauert es seine Zeit, bis unser Haus wirtschaftlich voll auf dem neuen Kurs ist.“

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