Enders springt früher ab

Tom Enders ist der wichtigste Manager des Airbus-Konzerns. Am Tegernsee soll der Ex-Fallschirmjäger bereits einige Male seine Fähigkeit zu gelegentlichen Absprüngen bewiesen haben. Jetzt macht der Grenzgänger eine neue Erfahrung.

Gewappnet für jeden Ab-Flug: Airbus-Chef Tom Enders  Foto: Sven Hoppe/dpa | Verwendung weltweit
Gewappnet für jeden Ab-Flug: Airbus-Chef Tom Enders / Foto: Sven Hoppe – dpa

Nur wenige haben das Privileg, mit dem Hubschrauber über den Tegernsee zu fliegen. Noch weniger versuchen auch mal den Absprung per Fallschirm. Das zumindest wurde Sicher ist, dass Airbus-Chef Thomas „Tom“ Enders auf einem abgelegenen Anwesen in Tegernsee lebt. Jetzt springt der 58-Jährige von der Airbus-Spitze ab. Bereits im März 2019, so der Plan, verlässt Enders das Unternehmen, wie er dem Verwaltungsrat vergangenen Donnerstag mitteilte.

Seit Monaten werden bei Airbus schwebende Korruptionsfälle beim Verkauf von Zivil- und Militärflugzeugen aufgearbeitet. Als Enders von den kriminellen Machenschaften erfuhr, soll er angeblich Selbstanzeige erstattet haben. Nach den Machtkämpfen, Pannen und Korruptionsermittlungen bekommt Airbus nun eine neue Führung. Gerüchten zufolge forcierte vor allem Frankreichs Staatspräsident Emanuel Macron diesen Wandel.

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Wo landet Enders in der Zukunft?

Seit 2012 steht Tom Enders allein an der Spitze des Konzerns. Jetzt springt er also tatsächlich ab. Wenn auch anders als gedacht. Wie im Juni vergangenen Jahres berichtet, hatten Tegernseer Anwohner beobachtet, wie Enders einige Male aus einem Hubschrauber abgesprungen und auf seinem Tegernseer Privatgrundstück gelandet sein soll.

Klar ist: Tom Enders, der sein Büro im Süden Frankreichs hat und vorwiegend am Wochenende die Zeit mit seiner Familie am Tegernsee verbringt, hat zumindest den Helikopter-Pilotenschein und fliegt seit 2005 auch selbst. Doch die Airbus-Pressestelle erklärte damals auf Nachfrage, der Airbus-Chef sei in den letzten Jahren überhaupt nur ein einziges Mal geflogen. Pressesprecher Daniel Werdung bestritt zudem private Hubschrauberflüge von und zu Enders Arbeitsstelle.

Auch dessen Ehefrau betonte: „Wir haben zwar eine Windfahne im Garten, aber keinen Landeplatz auf dem Grundstück“. Ihr Mann würde nur in Ausnahmefällen aus der Luft abgeholt werden. Wer Enders kennt, ahnt, dass sein Airbus-Abschied nicht das Ende bedeutet. Er wird sich neue Ziele setzen und woanders landen. Vielleicht am Tegernsee.

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