Endgültiges “Ciao” für’s Carrera?

Vor genau einem Jahr stand der Abbruch des Hotels Carrera in der Karl-Theodor-Straße schon einmal zur Debatte. Damals bekam die Hoteliersfamilie Carrera noch eine Gnadenfrist. Doch morgen könnten die Planungen für den Abriss Fakt werden – jetzt unter einem neuen Eigentümer.

Wird das Hotel Carrera nun endgültig abgerissen?

Neben vielen Bauvoranfragen, die am Mittwoch wieder einmal auf der Tagesordnung für den Ortsplanungsausschuss stehen, geht es bei dem „Antrag auf Vorbescheid zum Abbruch des Bestandsgebäudes“ um ein traditionsreiches Haus, das in der langen Liste als solches nicht gleich ins Auge springt. In den 60er Jahren an der südlichen Hauptstraße gebaut, soll das altehrwürdige Hotel Carrera einem Wohn- und Geschäftshaus weichen. Nachdem im vergangenen Jahr noch die Max Bachmair am See KG Eigentümer war, hat das Hotel samt Ristorante Paparazzi offenbar den Eigentümer gewechselt.

Jetzt wird Hubert Schmeizl als Antragsteller ausgewiesen. Laut Bauamtsleiterin Christine Obermüller will der Bauwerber auf dem Grundstück Karl-Theodor-Straße 2a zwei Häuser mit Tiefgarage errichten. Im nördliche davon sollen „im Erdgeschoss Geschäfte und Büros entstehen, im Ober- und Dachgeschoss Wohnungen“. Das Haus an der Baumgartenstraße wird ein „reines Wohngebäude“, so Obermüller. Die Zufahrt in die Tiefgarage erfolge durch die Karl-Theodor-Straße. Selbst wollte Schmeizl auf Anfrage zu seinem Bauvorhaben nichts sagen, erst wolle er die Entscheidung des Gemeinderates abwarten. Einem solchen Gremium gehörte er einmal selbst an, so viel verriet er immerhin.

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Statt Hotel Wohnungen

Im Ortsplanungsausschuss wird dann wohl auch zu erfahren sein, ob Schmeizl für sein Wohn- und Geschäftshaus eine Nutzungsänderung braucht. Immerhin steht dort seit 50 Jahren ein Fremdenverkehrsbetrieb. Zuletzt mit zehn Doppelzimmern, zwei Einzelzimmern und einer Suite. Doch das Dilemma des Hauses ist, dass trotz „herzlicher italienischer Gastlichkeit“, so die Eigenwerbung, viele Jahre nichts mehr von der bisherigen Eigentümern Karin Rauh in die Renovierung investiert wurde. Es hapert vor allem am Brandschutz und am Zustand der Bäder und Zimmer, wie es im vergangenen Jahr schon hieß.

Da dürfte sich nicht viel gebessert haben, denn schon damals gab es Planungen für den Abriss. „Als ich mir dann das Haus als Architekt ansah, musste ich feststellen, dass es vorne, hinten, oben und unten fehlt“, sagte damals Fritz A. Mayer, der Haus- und Hofarchitekt der Familie Rauh-Bachmair: „Nicht einmal eine Investition von einer Million Euro wird reichen, dass das Hotel den heutigen Ansprüchen genügt. Damit taucht die Wirtschaftlichkeit des Objektes auf“, so Mayer. Diese Berechnung ist mit dem Antrag auf Vorbescheid nun vom Tisch. Schmeizl investiert wohl lieber in eine zukunftssichere Geldanlage, in Eigentums- oder Mietwohnungen in Rottach-Egern.

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