Seit August 2015 sind in der Tegernseer Dreifachturnhalle Asylbewerber untergebracht. Mit zeitweise mehr als 200 Menschen, war die Kapazität der Halle schnell erreicht. Noch vor einigen Monaten stand die Frage im Raum, ob die Turnhalle als langfristige Unterkunft dienen muss. Doch mit der Errichtung der Traglufthallen in Holzkirchen und Rottach-Egern gab die Behörde Entwarnung.
Letzte Räumungsetappe beginnt
Seit der Fertigstellung der Rottacher Traglufthalle sind bereits viele Flüchtlinge aus der Tegernseer Turnhalle umgesiedelt. Jetzt gibt das Landratsamt den endgültigen Räumungszeitplan bekannt. In den kommenden Wochen sollen die restlichen Tegernseer Asylbewerber umgesiedelt werden. Bis zu 50 Personen werden am Mittwoch, den 27. April in die Otterfinger Asylunterkunft am Pitzarweg verlegt.
Weitere 20 Personen werden nach Holzkirchen umgesiedelt, so Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamtes. Vom 9. Bis 13. Mai sollen weitere 40 Personen aus Tegernsee in die Holzkirchner Traglufthalle umziehen. Die letzte Räumungsetappe dürfte nach dem 17. Mai abgeschlossen sein, so Nemitz. Die letzten Asylbewerber will man dann in Rottach aufnehmen.
Sanierung während der Pfingstferien
Nemitz erklärt weiter, dass anschließend eine Begehung der Tegernseer Turnhalle stattfinden wird, um festzustellen, welche Bereiche saniert werden müssen. Schließlich soll die Turnhalle nach den Pfingstferien wieder den Vereinen und Schülern zur Verfügung stehen. Wie bereits berichtet, wird die Stadt dennoch bis zu 60 Asylbewerber aufnehmen. Als alternative Unterkunft dient dann das Hotel Bastenhaus. Der Hotelpächter möchte seinen Vertrag nicht verlängern, daher können ab 1. Juni 2016 Flüchtlinge in dem Haus wohnen.
Eddy Biyogho kümmert sich als Sozialbeauftrager um die Asylbewerber in der Tegernseer Turnhalle. Zwar bestätigt er, dass sich die Zahl der Neuankömmlinge stabilisiert hat, Entwarnung will er jedoch keine geben:
Ich glaube, dass sich im Sommer wieder mehr Flüchtlinge auf den Weg nach Deutschland machen und damit vielleicht auch hier bei uns der Bedarf an Unterkünften wieder steigt.
Auch das Landratsamt ist auf eine erneute Flüchtlingswelle vorbereitet, bestätigt Pressesprecher Nemitz. Sollten im Sommer viele Asylbewerber im Landkreis ankommen, gäbe es aber Alternativen. “Als Unterkunft steht uns die Turnhalle der Berufsschule Miesbach zur Verfügung. In den benachbarten Containern können die Flüchtlinge die Sanitäranlagen nutzen. Außerdem stellt das THW notfalls 240 Betten zur Verfügung. Zusammen mit den bereitgestellten 60 Betten im Essenszelt kann man 300 Asylbewerbern kurzfristig eine Unterkunft bieten.”
Sollten alle Stricke reisen, will man eventuell noch auf die kleine Turnhalle in Tegernsee zurückgreifen. Aber nicht mehr auf die Dreifachturnhalle.
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