Entscheidung zum Gmunder Bikespielplatz gefallen

Im Oktober vergangenen Jahres hatte der Wunsch nach einem Bikespielplatz für die Taljugend für hitzige Debatten im Gemeinderat gesorgt. Gestern Abend, nach einer Ortbesichtigung des Areals in Finsterwald, haben die Gmunder nun eine knappe Entscheidung getroffen.

Auf der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde dem Bau eines Bikespielplatzes in Finsterwald knapp zugestimmt.

Wieder einmal scheiden sich die Geister im Gmunder Gemeinderat, wenn es um den Bau des schon seit Herbst angedachten Bikespielplatzes geht. Damals hatten die Kinder und Jugendlichen mit Hilfe ihrer Eltern den Bau initiiert. Inzwischen hat sich eine Bike Crew mit der Unterstützung der Sportfreunde Gmund Dürnbach und der Realschule Tegernseer Tal gebildet.

Diese will den Bau des Bikespielplatzes umsetzen. Als passendes Areal wurde aufgrund der guten Anbindung zur Realschule, zentraler Lage und geringer Ortsbildbeeinträchtigung der Standort in Finsterwald auserkoren.

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Immisionsschutz, Naturschutz und Landwirtschaft haben geprüft

Die Prüfungen des Landratsamtes ergaben, wie Bürgermeister Alfons Besel (FWG) zusammenfasst, „durchwegs positive Stellungnahmen, mit den üblichen Einschränkungen“. Beispielsweise sei eine Beteiligung des Naturschutzbeirates sinnvoll, da es sich um eine Entscheidung von grundsätzlicher Bedeutung handle.

Die Bikecrew hat bereits umfangreiche Verhaltensregeln aufgestellt und will das Gelände einzäunen, um Trails durch den Wald und die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen zu unterbinden. So soll auch die Benutzung des Geländes nur bei Tageslicht erlaubt sein und jegliche Lärmbelästigungen durch Musik oder spontane Feten verboten werden. Zudem soll der Bikespielplatz vorrangig von Clubmitgliedern genutzt werden, Gäste können sich mit einem Tagespass zutritt verschaffen.

Finanzierung mithilfe eines Förderprogramms

Finanziert wird das Ganze durch ein Förderprogramm der Gemeinde selbst, dem Verein der Sportfreunde Gmund und durch private Spenden. Das Projekt läuft auf 12 Jahre. Geschätzt werden Investitionen in Höhe von 70.000 Euro Erstellungskosten, von denen 50 Prozent vom europäischen Maßnahmenprogramm LEADER gefördert werden können, und 17.000 Euro Unterhaltskosten nötig sein. Die Gemeinde beteiligt sich nur an den Erstellungskosten, der Unterhalt ist dann Angelegenheit des Vereins.

Martina Ettstaller von der CSU ist grundsätzlich für den Bau eines Bikespielplatzes, äußert jedoch weiterhin ihre Bedenken bezüglich des Standortes , wegen „viel Konfliktpotenzial“. Dieser Sorge um den passenden Standort schließen sich weitere Gemeinderatsmitglieder an. Für Christine Zierer (FWG), Jugendreferentin der Gemeinde, ist das jedoch kein Argument.

Das sind alles hypothetische Probleme, wieso können wir es nicht einfach probieren?

Sie fordert daher: “Wir haben uns für den Bau eines Spielplatzes entschieden, nun lasst uns das doch auch umsetzen.” Sie habe das Gefühl, es werde immer von vorneherein dagegen argumentiert. “Das macht mich traurig.”

Einige Gemeinderäte immer noch gegen Jugendprojekt

Laura Wagner von den Grünen kann dem Bau des Bikeparks kaum positives abgewinnen. Die stetige Versiegelung der Böden werde vorangetrieben, die Bäume beeinträchtigt, Tiere verschreckt und wertvolle Flächen gingen verloren. Zudem seien ihr einige Fragen, auch die der Finanzierung, unzureichend geklärt.

Was senden wir da für ein Signal an andere Vereine, wenn wir einem vergleichsweise jungen Verein so viel Geld geben?

Schlussendlich seien aber doch eigentlich alle Punkte geklärt, fasst Korbinian Kohler (CSU) zusammen. “Wir müssen jetzt mal Farbe bekennen und uns einen Ruck geben. Das sind alles keine Probleme, die nicht lösbar sind.”

Einigkeit herrscht zu diesem Thema keine im Gemeinderat, das spiegelt sich auch im Votum wieder. Knapp, mit 11 zu 10 Stimmen, wurde der Beschluss schließlich angenommen. Bürgermeister Besel versichert, er habe die Planer persönlich kennengelernt und vertraue ihnen. Der Bau des Bikespielplatzes sei ein wichtiges Zeichen, das man den Kindern mit auf den Weg gibt.

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