Erfolgreiche Zertifizierung für Endometriosezentrum

Bereits im März wurde das Endometriosezentrum Agatharied durch die Stiftung Endometriose Forschung, die Europäische Endometriose Liga und die Endometriose-Vereinigung Deutschland mit einem gemeinsamen Zertifikat für die hohe Versorgungsqualität ausgezeichnet. Knapp fünf Monate später bestätigt die große Zahl der bereits 100 Patientinnen seit der Zertifizierung die große Bedeutung der geschaffenen Strukturen für die Frauen in der Region und weit über die Landkreisgrenzen hinaus.

„Starke Regelschmerzen können Endometriose sein, auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr“, schildert der Leiter des Zentrums, Chefarzt PD Dr. med. Stefan Rimbach, häufige Symptome der gynäkologischen Erkrankung, an der etwa 5 bis 15 Prozent aller Frauen leiden. Häufig tritt die Endometriose, eine gutartige aber oft chronische Erkrankung erstmals mit Beginn der Pubertät auf und dauert meist bis zu den Wechseljahren. Durch die Krankheit bildet sich Gebärmutterschleimhaut (medizinischer Fachbegriff: Endometrium) außerhalb der Gebärmutter, vor allem im Unterleib aber auch an anderen Organen. Die Gebärmutterschleimhaut reagiert im Zyklus der Periodenblutung und führt zyklusabhängig zu starken Menstruationsbeschwerden sowie Rückenschmerzen. Nicht selten kann Endometriose auch die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sein. „Viele Patientinnen leiden oft jahrelang an starken Schmerzen und bekommen eingeredet, dass sei ‚normal‘, das müsse man aushalten oder die Schmerzen seien rein psychisch. Wir nehmen die Frauen ernst, erheben ganz ausführlich die Krankengeschichte und entwickeln mit den Patientinnen gemeinsam einen individuellen Behandlungsplan“, so Rimbach.

Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie seien dabei vielerlei Faktoren. Unter dem Dach des Krankenhauses Agatharied ist das Endometriosezentrum in dessen ambulante, als auch stationäre Strukturen eingebettet. Hier steht den Patientinnen ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Methoden zur Verfügung. Ist eine operative Behandlung unumgänglich, kann diese aufgrund der Spezialisierung der Ärzte der gynäkologischen Abteilung meist minimal invasiv erfolgen. Wenn am Darm operiert werden muss, erfolgt die Behandlung interdisziplinär gemeinsam mit der Viszeralchirurgie. Bei komplexen Eingriffen an der Blase kommen Urologen aus der Stadtklinik Bad Tölz hinzu, mit der zu diesem Zweck ein Kooperationsvertrag geschlossen wurde.

Als weitere Besonderheit des Zentrums schildert Dr. Ann-Kathrin Eyrich, Koordinatorin des Endometriosezentrum, neben der hochmodernen Versorgungsstruktur im Krankenhaus auch das in den letzten Jahren aufgebaute Netzwerk zu den Kooperationspartnern in der Region: „Wir pflegen enge Kontakte zu unseren niedergelassenen gynäkologischen Kolleginnen und Kollegen. So können wir für jede Patientin einen individuellen Behandlungsweg entwickeln, uns mit ihrem Frauenarzt abstimmen und die Behandlungsgeschichte genauso in die Therapie einfließen lassen wie die Nachversorgung nach einer OP oder beispielsweise die Weiterbehandlung in einer Kinderwunschklinik.“ Im Netzwerk des Zentrums vertreten sind unter anderem Psychologen der kbo Lech-Mangfall-Klinik, Physiotherapeuten, Ernährungsberater, der Sozialdienst des Krankenhauses, ein Schmerztherapeut, zwei Kinderwunschzentren in München und am Chiemsee sowie eine spezialisierte Reha-Klinik.

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Chefarzt Rimbach liegt die Weiterentwicklung der medizinischen und wissenschaftlichen Expertise im Bereich Endometriose besonders am Herzen. Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Endometriose Forschung und Autor zahlreicher Publikationen zu diesem Thema setzt er sich für die Bündelung des Knowhows und die Weiterbildung seines Ärzteteams in diesem Bereich ein. Das Endometriosezentrum des Krankenhauses Agatharied bekam diesen Einsatz für die hohe medizinische Qualität nun mit der Zertifizierung durch die Fachgesellschaften bestätigt. Die wesentlichen Säulen für die erfolgreiche Behandlung der Patientinnen sind laut Rimbach sowohl das funktionierende, gelebte Zusammenwirken als auch die große Erfahrung der am Krankenhausgelände ansässigen Instanzen, der niedergelassenen Partner, der externen Kooperationen und nicht zuletzt der menschlich besonders zugewandte Behandlungsansatz seiner Abteilung.

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